Ausgabe 5/02, 8. April
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Guten Tag aus Tbilissi.

Es gab - wieder einmal - ein paar technische Gründe, die uns in Zeitverzug brachten. Um diese jetzt endlich auszuschliessen, haben wir unseren Erscheinungstag noch einmal verschoben, statt Montag kommt Georgien-News ab sofort jeden zweiten Mittwoch mit neuen Hintergrundberichten, Reportagen und Interviews. Als geübte "Hofberichterstatter" können wir somit das montägliche Pressekonferenz-Ritual des georgischen Staatspräsidenten abwarten und dessen Informationen als letzte Neuigkeit in unser Internet-Magazin aufnehmen. Vorsicht vor falschen Schlüssen. Lesen Sie zuerst unseren heutigen Kommentar zum Thema Schewardnadse und der Kampf gegen die Korruption: "Den Worten müssen auch mal Taten folgen".

Ansonsten berichten wir von einer durchaus eindrucksvollen Rede Schewardnadses in Brüssel, wo der Georgier sich als "Neuer Stern am europäischen Himmel" präsentierte. Darüberhinaus analysieren wir die Lage in den zwei abtrünnigen Provinzen. "Georgien und die Sezessionen" heisst der 5. Teil unserer Serie über den georgischen Staatspräsidenten. In diesem Zusammenhang stehen die beiden Hintergrundartikel: "Kodori-Frage erst einmal gelöst" und "Russlands zweite Garde noch immer verärgert", die trotz allen Moskauer Schlachtenlärms eine vorsichtig optimistische Prognose erlauben, was die Lösung der beiden dringlichsten territorialen Fragen Georgiens angeht.

Das Thema Pankisi müssen wir einfach noch einmal aufgreifen. Eine Studie der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik kommt hinsichtlich der amerikanischen Gerüchte um Al Qaida im Kaukasus zu dem Schluss, die Bush-Administration habe ihre Militär-Kooperation mit Georgien "wissentlich oder unwissentlich falsch begründet" - eine Position, die GN von Anfang gegen die überwiegende Mehrheit der westlichen Medien vertreten hat. Nachzulesen im Archiv von GN, indem wir alle bisherigen Ausgaben für Sie im Netz bereit halten. Interessant ist auch, zu verfolgen, was die amerikanischen Militärexperten, die den Staub der internationalen Medienwelt aufgewirbelt haben, nach ihrem Tbilissi-Besuch machten. Sie fuhren weiter nach Eriwan, um dort über einen Einstieg in eine militärische Kooperation zu verhandeln. Armenien, bisher treuester Verbündeter Russlands im jenseitigen Kaukasus, macht sich jetzt auch daran, das eigentlich Undenkbare anzudenken. Auch das ist alles andere als eine Tragödie.

In der Reihe der GN-Gespräche mit interessanten Persönlichkeiten Georgiens haben wir in dieser Ausgabe Mamuka Khazaradze als Gast. Er gilt als eine der wichtigen Führungpersönlichkeiten der Zukunft Georgiens. Im Gespräch mit Rainer Kaufmann erläutert er sein Motto für Georgien, das "tägliche Streben nach Freiheit".

Aus dem Wirtschaftsleben zeigen wir mit der Reportage "Comeback", dass es doch noch oder vielmehr jetzt wieder georgische Exportarikel gibt, die Furore machen. Furore macht auch eine energiegeladene junge Frau, die als "Baulöwin" von Tbilissi gilt. Und Furore macht, wenn auch in kleinerem Massstab, ein Bauer, der wieder mit dem "Weissen Gold vom Alasanital" die Spargelherzen der internationalen Gemeinschaft höher schlagen lässt. Furore machte schliesslich auch ein israelisch-holländisches Konsortium, das "Millionen für das Gasnetz" von Tbilissi verspricht.

Wir von GN wollen nicht unbedingt Furore machen. Aber etwas Staub aufwirbeln, das darf schon sein. Etwas von dem Staub, der auf dem Image Georgiens als wirtschaftlich darniederliegendes, überwiegend kriminelles, unregierbares, korruptes und gefährliches Land liegt. Nichts von alldem ist nämlich so dominierend, als dass es gerechtfertigt wäre, diese Klischees weiter zu pflegen. Trotz aller Kriminalität und Korruption zeigt sich seit ein paar Monaten in Georgien ein Wirtschaftsaufschwung, den bald auch die zur Kenntnis nehmen müssen, die heute noch darüber hinwegsehen. GN will weiter über beides berichten, über die Probleme Georgiens, aber auch über seine Erfolge bei der Überwindung derselben und seine Hoffnungen. Und wenn wir dabei Diskussionen anstossen, dann ist das gewollt. Wir wissen, dass in gewissen Zirkeln teilweise heftig über unsere Berichterstattung diskutiert wird. Und das ist gut so.

Also, ab sofort - und hoffentlich endgültig - gibt es jeden zweiten Mittwoch eine neue Ausgabe von Georgien-News. Den Montag wollen wir doch den Kollegen vom Spiegel überlassen. Vielleicht markieren Sie sich die nächsten GN-Termine in Ihrem Kalender: 24. April, 8. und 22. Mai. Dazwischen gibt es alle zwei oder drei Tage neue Nachrichten aus Georgien. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Viele Grüsse aus dem transkaukasischen Frühling

Rainer Kaufmann
Herausgeber und Chefredakteur

 

 


Rainer Kaufmann
Herausgeber und Chefredakteur

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