In Georgien hätte sie leider nur ein
paar Bilder malen können. Auf anderen Posten sei die Ausbeute
weitaus grösser gewesen, bedauerte nicht nur der Ehemann von
Sabine Callies die Tatsache, dass bei ihrer Aquarell-Ausstellung
in der TMS-Galerie am Rustaweli-Prospekt nur ganze drei Bilder
Motiven aus Georgien gewidmet sind. Der Büroalltag in Tbilissi
war eben doch anstrengender und fordernder als der auf den früheren
Posten in New York, Amsterdam, Costa Rica und Chile. Sabine
Callies ist Kanzlerin der Deutschen Botschaft in Tbilissi.
Sabine Callies ist Freizeitmalerin,
hat neben dem Talent und der Freude am Malen ihre Fertigkeiten
in verschiedenen Künstlergruppen an ihren jeweiligen Dienstorten
reifen lassen. In ihrer Ausstellung ist das deutlich zu sehen,
vor allem die Landschaften Südamerikas haben es ihr angetan.
Drei kleinere Formate aus dem Anden-Hochland und zwei Großformate
mit pazifischen Strandmotiven zeigen das. Dazu jede Menge an
Stilleben, Gemüse, Obst und Blumen - eine leichte, luftige Malerei,
die in Georgien nicht sonderlich bekannt ist. Hier mag man es
schwerer, bevorzugt Öl, Acyryll und oft geng dunklere Farben.
Deshalb war Sabine Callies überrascht über das positive Echo,
das ihre Ausstellung in der Öffentlichkeit und den Medien der
georgischen Hauptstadt gefunden hat. Die Ausstellung soll im
Mai noch einmal im Staatlichen Kunstmuseum gezeigt werden. Dann,
Ende Juni, geht Sabine Callies wieder auf Heimatposten. Sie
übernimmt eine leitende Stellung an der Diplomatenschule in
Bonn. Dort wird sie dann wieder etwas mehr Zeit zum Malen haben.
Um ihr kaukasischen Aquarell-Nachholbedarf aufarbeiten zu können,
wird wohl irgendwann einmal ein Malurlaub fällig sein. Die Einladung
sei hiermit ausgesprochen.
Bei der gut besuchten Vernissage sprachen
der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland Uwe Schramm und
die georgische Kunstkritikerin Nino Saalischwili.
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