Ausgabe 8/03
14. Mai
 TV-Termine:

 Schätze der Welt:
 Baku – Land des
 Feuers

 3sat: 11. Mai, 21.00 Uhr
 SWR: 18. Mai, 13.15 Uhr

 Schätze der Welt:
 Mzcheta – Wunder der
 Nino

 3sat: 18. Mai, 21.00 Uhr
 SWR: 25. Mai, 13.15

Guten Tag aus Tbilissi,

Nachrichten haben ihre Halbwertzeit. Hat vor einigen Tagen noch ein blutiger Zwischenfall im Parlament die Gemüter Georgiens erregt, ist die Geschichte heute schon kaum mehr eine Fussnote des Wahlkampfes. Für ns ist die Kopfnuss, die der Sozialistenchef von einigen handfesten Parlamentskollegen abbekommen hat, Anlass, einen ersten Bericht über das Geschehen im Wahlkampf zu geben. Sonderlich ernst darf allerdings all das, was auf der Wahlkampfbühne an Stücken und Szenen aufgeführt wird, nicht genommen werden. Da unterscheidet sich Georgien nur unwesentlich von allen anderen Demokratien der Welt.

Gerade in Wahlkampfzeiten lassen sich Propaganda und Nachricht nur noch schwer unterscheiden. Auch aus diesem Grund verzichten wir ab sofort auf die ständige Nachrichtengebung, Aufwand und Erkenntniswert stehen in keinem verünftigen Verhältnis. Dafür wollen wir uns intensiver in der Background-Leiste um wirkliche Hintergrund-Informationen und dauerhafte Berichterstattung kümmern.

In dieser Ausgabe finden Sie Background-Berichte zu Themen, die wir schon intensiv bearbeitet haben: Abchasien und der Friedensprozess, das Pankisital und das militärische Ausbildungsprogramm der Amerikaner in Georgien.

Über die Gedankenwelt georgischer Politik lassen wir einen hierzulande bekannten politischen Analytiker zu Wort kommen, den Psychothera-peuten Ramaz Sakwarelidse. Er hat dem Politikbetrieb, dem er acht Jahre lang als Abgeordneter angehörte, adieu gesagt, ist ihm aber durch vielfältige publizistische Arbeit weiter verbunden.

Durchaus politisch gemeint ist auch unsere Hintergrund-Reportage vom Hotel Adjara, das allen Tbilissi-Besuchern gemeinhin als das große Flüchtlingshotel bekannt ist. Wir haben aber einmal hinter die Kulissen des ehemaligen Intourist-Hotels geschaut und festgestellt, dass sich da ganz andere Dinge abspielen als das, was man im Vorbeifahren so mitbekommt. Das Adjara ist der größte Vergnügungstempel der georgischen Hauptstadt. Hätten Sie's gedacht?

Die Halbwüste von David Garedschi, nur eine Autostunde von Tbilissi entfernt, zählt zu den landschaftlich und kulturhistorischen Highlights Georgiens. Wir haben uns im Steppen-Frühling etwas umgesehen, eine schöne Fotostrecke eingefangen und ganz nebenbei den Schildkröten bei der schönsten Sache der Welt zugeschaut.

Avantgarde-Kunst ist nicht gerade oft zu sehen in Tbilissi. Mit der Ausstellung Appendix 2 hat der junge Fotograf und Kunstmanager Wato Tsereteli mit seinen Mitstreitern eine durchaus bemerkenswerte Ausstellung auf die Beine gebracht. Eine Ausstellung, die sich nicht nur in verstaubten Museen verkricht, sondern die Öffentlichkeit sucht, zum Beispiel die Altstadt von Tbilissi.

Dazu zwei Gourmet-Themen: das Restaurant PHOENICIA und unser Versuch, georgischen Spargel auch wirklich georgisch zuzubereiten. Die Briefmarkenfreunde müssen wir auf die nächste Ausgabe vertrösten.

Heute, wenn diese Ausgabe im Netz erscheint, kommt NATO-Generalsekretär Robertson nach Georgien. Ein neuer Akt im Tbilisser Dauerschauspiel: "Wir wollen in die NATO". Das Stück wird zumindest noch bis zum Wahltermin am 2. November in unzähligen Variationen aufgeführt werden. Darüber werden wir in 14 Tagen berichten, auch über eine 18-köpfige Gruppe deutscher Motorrad-Rentner, die mir ihren heissen Öfen der Marke Harley Davidson von München über die Türkei nach Tbilissi anreisen und dann über die Fähre Poti-Noworossisk und die Ukraine zurück nach Good old Germany rollen. Schaunmermal, würde der Kaiser jetzt sagen, was die von den Straßen Georgiens erzählen. Und von seinen Polizisten.

Einen der wichtigsten Männer Georgiens werden wir dann auch vorstellen: Tedo Tschaparidse, den Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates. Der Mann hat eine interessante Geschichte hinter und - vielleicht sogar - eine noch viel interessantere Zukunft vor sich.

Viele Grüsse aus dem Kaukasus

Rainer Kaufmann
Irine Epitaschwili
Irakli Naskidaschwili

PS. Unsere erste Ausgabe in russisch ist vorbereitet. Wir warten nur noch auf die Freischaltung unserer Webadresse: www.gruzia-news.ge. Schaunmernocheinmal, wie man im Norden auf unsere Berichte aus der früheren Provinz Transkaukasien reagiert.

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