Bis jetzt haben wir in unserer Serie "Neue Georgische Küche"
georgische Lebensmittel oder Rezepte zur internationalen Küche
herangeführt. Warum nicht einmal den umgekehrten Weg gehen
und eine internationale Gourmet-Königin mit den rustikalen
Zutaten der kachetischen Bauernküche vermählen. Es klappt
hervorragend, zumal der Spargel am Alasani bei Gurdschaani seit
einigen Jahren heimisch geworden ist. Er hat sich im Sandboden,
der aus dem Kaukasus angeschwemmt wurde, ein kräftiges Aroma
zugelegt, das seinesgleichen sucht. Jedenfalls kommen deutsche Spargel
vom Oberrhein oder Norddeutschland nicht annähernd so erdig-schmackhaft
daher wie ihr Vetter aus Kachetien. Apropos Spargel und heimisch:
auf georgisch heißt Spargel "Satazuri", wobei man
hierzulande allerdings nur den wilden und grünen Spargel kannte.
Den weißen Stangenspargel verdankt Georgien einem deutschen
Agrarexperten und einem georgischen Bauern mit Unternehmerinstinkt.
Für zwei Portionen des Spargels auf Gurdschaanische Art
brauchen wir:
1 kg Spargel (es dürfen ruhig die dünneren der B-Klasse
sein)
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
frische Petersilie
grüner Koriander
1 Ei
etwas süße Sahne
Der Spargel wird geschält, in kleine Stücke geschnitten
und nur wenige Minuten blanchiert. Er soll noch recht bissfest
sein. In einer Pfanne rösten wir in etwas heißem Olivenöl
die gehackten Zwiebeln und den Knoblauch kräftig an, geben
den Spargel dazu und braten das ganze für ein paar Minuten
unter starker Hitze. Dann reduzieren wir die Hitze, geben kleingehackte
Petersilie und Koriander (Vorsicht mit der Menge, erst ausprobieren)
dazu, schliesslich das Rührei mit der Sahne. Mit etwas frisch
gemahlenem Pfeffer und Salz schmecken wir das ganze ab. Wenn Ei
und Sahne gestockt sind, ist unser kachetischer Spargel servierbereit.
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