Ausgabe 03/04
18. Februar
www.zaliko.com

Guten Tag aus Tbilissi,

ist diese neue georgische Regierung jetzt die fortschrittlichste Regierung in West-Europa oder in Ost-Europa? Der englischsprachige "Messenger" ordnete das Saakaschwili-Pauschallob für seine neue Mannschaft gleich dem westeuropäischen Kontinent zu, während die ebenso englische Internet-Agentur "Civil Georgia" sich bescheiden auf den osteuropäischen Raum beschränkte. Wir haben uns in unserer Berichterstattung letzterer Variante angeschlossen, wohl wissend, dass die neue Ministerriege auch an dieser Qualitäts-Vorgabe ihres Präsidenten wird schwer zu knabbern haben. Er selbst hat seine eigene Vorgabe durchaus erfüllt und eine beachtliche Premiere auf dem glatten diplomatischen Parkett in Moskau hingelegt.

Es sind - nur politisch gesehen - aufregende Zeiten in Tbilissi, schon gar, wenn man zwei Monate außer Landes war. Hat sich das Land jetzt verändert oder nicht? Vieles spricht dafür, vieles allerdings lässt auch zweifeln. Gleich drei Artikel dieser Ausgabe müssen sich mit Vorgängen innerhalb der neuen Regierung Georgiens beschäftigen, die vor allem unter den NGO`s, ohne deren Unterstützung die so genannte Rosen-Revolution kaum möglich gewesen wäre, das blanke Entsetzen auslösten. Dass Rosen welken können, ist eine Lebensweisheit, die auch in Georgien gilt. Dass Revolutionen ihre Kinder entlassen oder verlieren, ist eine historische Erfahrung, die auch andernorts schon zu Titelehren kam. Dass aber ein Ex-Minister sich gezwungen sieht, sich in einem öffentlichen Statement gegen eine anscheinend bevorstehende Show-Verhaftung, ausgeführt von maskierten Spezialpolizisten, zur Wehr zu setzen, ist schon eine besonders dramatische Angelegenheit. Lesen Sie in der Background-Leiste die Erklärung von Alexander Kartosia samt einer Einordnung dieser Erklärung durch die Redaktion von georgien-news. Wir bleiben an dem Thema dran. Weitere Hintergrund-Berichte finden Sie zu den Themen Rückkehr des Währungsfonds, Rückkehr von British Airways und Rückkehr eines Rundfunk-Direktors.

Zwei andere Themen haben wir in diesen politisch aufregenden Tagen noch aufbereiten können, einen Hinweis auf eine Veranstaltungsreihe des Goethe-Instituts zum Thema religiöse Toleranz. Dass es mit dieser im Lande heute nicht ganz so gut bestellt ist wie in früheren Tagen, darüber mussten wir im vergangenen Jahr mehrfach berichten. Das Goethe Institut widmet sich damit einem heiklen Thema, das anzuschneiden einem hierzulande nicht nur Freunde beschert.

Dazu präsentieren wir Ihnen eine schöne Reise-Idee für das Tourismus-Jahr 2004: Georgien mit der Eisenbahn. Die Tourismusbranche erhofft sich vom internationalen Image-Gewinn der gewaltfreien Rosen-Revolution einen Aufschwung, den wir keineswegs zerreden wollen. Auch wir werden immer wieder die Schönheiten des Landes herausstellen und für einen Besuch in Georgien werben. Das lohnt belohnt jeden, der kommt, allemal mit faszinierenden Eindrücken. Aber trotz unserer Sponsoren ERKA-Reisen und Tbilissi Tourist Center, denen wir fast alleine die Existenz unseres Internet-Magazins verdanken, können und wollen wir Ihnen eine unabhängige und kritische Berichterstattung aus Georgien nicht vorenthalten. Das war unter der alten Regierung so, das wird sich auch unter der neuen Regierung nicht ändern. Zumindest was unsere Berichterstattung angeht, hat sich also nicht viel geändert in Georgien.

Viele Grüße
Rainer Kaufmann

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 :: Erklärung von Alexander Kartosia
 :: Georgien unter Kuratel - IWF mit harten Bedingungen zurück
 :: British Airways zurück - Auch TA fliegt wieder nach Tbilissi
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