Gerichtspartnerschaft
Saarbrücker Amtsgericht in Gldani
Vor dem Hintergrund der bereits seit Jahren erfolgreichen Städtepartnerschaft
zwischen Saarbrücken und Tbilissi fand Anfang Februar ein
erster Besuch von Vertretern des Amtsgerichtes Saarbrücken
am Rayongericht Gldani-Nadsaladewi (Tbilissi) statt. Der stellvertretende
Präsident des Amtsgerichts Saarbrücken, Wolfgang Becker,
und der Richter am Amtsgericht, Dr. Jochen Krüger, haben
zwei Tage lang mit den georgischen Kollegen über die Gerichtssysteme
und das Zivilverfahren in Deutschland und Georgien diskutiert.
Organisiert wurde der Besuch mit der Hilfe der Deutschen Gesellschaft
für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH. Sowohl die deutschen
als auch die georgischen Richter waren sehr erfreut über
den Beginn der neuen Partnerschaft. Wolfgang Becker bemerkte:
"Diese Tage haben wir sehr aktiv über die Gerichtsbarkeit
in unseren Ländern gesprochen. Die georgischen Richter waren
sehr an den Erfahrungen interessiert, die die deutschen Gerichte
über die Jahrzehnte gesammelt haben. Aber auch wir haben
vieles im georgischen Gerichtssystem entdeckt, was auch für
die deutschen Gerichte sehr interessant wäre." Der Vorsitzende
des Rayongerichts Surab Ruchadse betonte: "Tbilissi und Saarbrücken
haben schon seit Jahren besondere Beziehungen. Es ist sehr erfreulich,
dass nach der Städtepartnerschaft nun auch die Partnerschaft
zwischen unseren Gerichten zustande kommt. Ich bin sicher, dass
aus der Freundschaft zwischen den Gerichten auch persönliche
Freundschaft zwischen den Richtern entstehen wird."
In einigen Monaten ist ein Gegenbesuch georgischer Richter am
Amtsgerichts Saarbrücken geplant. Die GTZ ist im Auftrag
des BMZ im Bereich der Rechts- und Justizreformen bereits seit
1993 im Südkaukasus tätig. Neben der Beratung der Partner
bei Gesetzesentwürfen und dem Aufbau rechtsstaatlicher Institutionen
unterstützt das GTZ-Projekt u.a. die Implementierung der
neuen Gesetze durch Fortbildungskurse für Juristen, die Veröffentlichung
juristischer Literatur oder von Entscheidungssammlungen der Gerichte.
Außerdem bestehen Maßnahmen zur Verbreitung des neuen
Rechts in der Bevölkerung.
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