Guten Tag aus Tbilissi,
Manchmal schaffen aktuelle Ereignisse von selbst einen Schwerpunkt,
der redaktionell überhaupt nicht geplant war. So haben wir
in dieser Ausgabe gleich drei Stories zum Thema Energieversorgung
im Winter und eine Fotoreportage, die dazu passt: Tbilissi im
Schnee. Und der war nun mit keiner redaktionellen Planung vorherzusehen.
Denn Schnee gibt es Tbilissi äusserst selten und dann keineswegs
soviel, dass sich das Fotografieren lohnte. Meist taut er nach
wenigen Stunden schon wieder weg. Aber diesmal hat er für
einen ganzen Tag der Stadt einen feinen Winterglanz verliehen,
den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Tbilissi
im Winterkleid: Impressionen von seltener Art.
Von seltener Art ist auch Schauspiel, das sich in Georgien alle
Jahre wieder abspielt. "Edi und das
Energiechaos" haben wir unsere politische Titelstory
genannt. Dazu als Hintergrund ein Gespräch mit dem Vorsitzenden
einer parlamentarischen Untersuchungskommission zum Thema "Krise
des Energiesystems" in Georgien. Irakli Tschubinischwili
heisst der tapfere "Jungtürke", der die "Strommafia
fest im Visier" hat. Tauchen Sie ein in das real existierende
georgische Stromsystem und Sie werden vielleicht verstehen, warum
die ständigen Stromabschaltungen relativ wenig mit der Armut
des Landes aber umsomehr mit der Unfähigkeit seiner Regierenden
zu tun haben. Wenn`s für die Bevölkerung nicht so bitter
wäre, wie sie da betrogen wird, man müsste der Realsatire
Beifall zollen. Dass die Ärmsten der Armen auch in diesem
Winter nicht unbedingt frieren müssen, zeigen wir in einem
Background-Bericht über die US-Winterhilfe
auf, die jetzt in ihr drittes Jahr geht.
Kulinarisches zur Weihnachtszeit: Neben unserem grossen GN-Weihnachtsmenu
serviert Ihnen die GN-Versuchsküche jetzt schon unsere Sylvester-Überraschung
aus der "Neuen georgischen Küche:
Eine raffinierte Roulade aus Belugafisch und Lachs".
Der Restaurant-Führer stellt Ihnen ein kleines Kult-Kleinod
mitten in Tbilissi vor, das Restaurant
vom verlorenen Paradies - ein durch und durch georgischer
Namen für eine Kneipe. Das Essen: gut georgischer Durchschnitt,
die Dekoration von der intelligenten Art.
In der Background-Leiste finden Sie drei weitere Artikel mit
interessanten, teilweise sogar durchaus brisanten Informationen.
So stellen wir den neuen russischen Botschafter
in Tbilissi vor, einen in Tbilissi geborenen Georgier. In
London lebt derzeit einer, der den ganzen Sommer über für
Schlagzeilen in Georgien und der Welt sorgte, der britische Bankenberater
Peter Shaw. GN hat ausführlich wie niemand über die
Hintergründe seiner Entführung und Befreiung berichtet.
Jetzt gibt es Neuigkeiten in der Affäre: Absurdes
von und um Peter Shaw.
Nicht unbedingt absurd aber von unfreiwilliger Komik ist der
Versuch der Bürgerunion, mit den Sozialisten
eine neue Koalition einzugehen. Die Parlamentswahlen im nächsten
Jahr werfen ihre Schatten voraus.
Weihnachten kommt immer so plötzlich, auch in diesem Jahr.
Wir werden Sie in der Background-Leiste über wichtige Ereignisse
auf dem laufenden halten, sollte sich irgendetwas Spektakuläres
im Lande abspielen.
Ansonsten wünscht Ihnen Verlag und Redaktion von www.georgien-news.de
ein ruhiges Weihnachtsfest und bedankt sich für Ihr Interesse
vor allem in den vergangenen 14 Tagen. Wir konnten mit der jüngsten
Ausgabe unsere Besucherzahl um nahezu 50 % steigern - ein schönes
Weihnachtsgeschenk für uns.
Freuen Sie sich auf unsere Ausgabe am 2. Januar mit einem Jahresrückblick
und etwas, was im deutschen Fernsehen alle Jahre wieder populär
ist: den Menschen 2002. Wir zeigen in einer Fotostrecke die Gesichter
Georgiens, die wir am Rande unserer Arbeit portraitieren konnten.
Politisch sind wir auch: In zwei analysierenden Interviews geben
politische Insider Georgiens ihre Ansicht zu den beiden Top-Themen
des Jahres NATO-Beitritt und Boden-Papier.
Viele Grüsse aus dem überraschend weihnachtlich-weissen
Tbilissi
Rainer Kaufmann
PS: Es schneit schon wieder in Tbilissi und die zweitägige
Stromabschaltung im Stadtteil Vere ist soeben aufgehoben. Schuki
aris! Der Grund: Reparaturarbeiten an einem beschädigten
Kabel. So etwas soll überall vorkommen.
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