Ausgabe 3/02, 11. März
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Das waren schon zwei aufregende Wochen in Georgien. Die Diskussionen um amerikanische Militärhilfe und die russische Reaktion bestimmten das politische Klima. Sie bestimmten auch die Schlagzeilen der Weltpresse, in der ein kleines Tal, das auch in Georgien kaum jemand kannte, plätzlich Karriere machte. Dabei haben sich Reporter und Leitartikler aller Herren Länder nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber so ist es halt, wenn man gezwungen ist, sich sein Urteil aus Zweit- oder gar Drittquellen zu bilden. Vor Ort sehen viele Dinge immer ganz anders aus.Der Themenkomplex Pankisi und die Amerikaner bestimmt selbstverständlich auch den Schwerpunkte dieser Ausgabe von Georgien-News. Lesen Sie dazu einen Kommentar von Rainer Kaufmann, einen Hintergrundbericht über Eduard Schewardnadse nach dem GUS-Gipfel von Alma Ata und einen US-Analyse zur Lage in Georgien.

Genau zehn Jahre sind es her, dass Eduard Schewardnadse aus Moskau in sein Heimatland Georgien zurückkehrte. Der Zufall will es, dass unsere Serie über die Ära Schewardnadse gerade in dieser Ausgabe beim Thema Rückkehr des weissen Fuchses angelangt ist. Die Serie wurde übrigens schon im vergangenen Herbst geschrieben und jetzt nur aktualisiert. In weiteren Ausgaben werde wir uns mit den ungelösten Konflikten in Georgien, mit der Rechtsreform, der schwierigen Lage der Volkswirtschaft zwischen Korruption und blühender Schattenwirtschaft und der Frage, welches Erbe und welche Erben Eduard Schewardnadse hinterlassen kann, beschäftigen.

Eines der aktuellen Klischees von Georgien ist das von der völlig darniederliegenden Wirtschaft. GN wird versuchen, immer wieder Beispiele von gut funktionierenden Betrieben vorzustellen. Für diese Ausgabe haben wir einen der ehemaligen Musterbetriebe besucht, die Flugzeugwerke Tbilissi, die sich klammheimlich beste Voraussetzungen geschaffen haben, am internationalen Markt zu bestehen. Es gibt also durchaus auch positive Ansätze, einen maroden Staatsbetrieb zu sanieren.

GN wird sich nicht um heisse Eisen drücken. Ein besonders heisses Eisen ist die Situation der nicht-orthodoxen Kirchen und Religionsgemeinschaften in Georgien. In einem GN-Gespräch mit dem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien Prof. Dr. Gert Hummel versuchen wir, das kritische Verhältnis der Orthodoxie zu den anderen Kirchen zu beleuchten. Wie steht es um die vielgepriesene religiöse Toleranz in Georgien?

In Berlin findet am kommenden Wochenende die Internationale Tourismusbörse statt. Dank einer finanziellen Unterstützung der deutschen GTZ können sich fünf Tourismusagenturen Georgiens dem internationalen Markt vorstellen. Keine leichte Aufgabe angesichts der „PR-Kampagne“, die dem Land in den letzten Wochen beschieden war. GN zeigt, wie die georgische private Tourismusindustrie, wenn es denn so etwas schon gibt, den Stier bei den Hörnern packt und sich trotzig gegen die Weltmeinung über Georgien wehrt.

Wir hatten noch einige andere Themen vor allem aus der georgischen Innenpolitik und Wirtschaft  bearbeitet. Leider hat uns am vergangenen Freitag, als wir unsere neue GN-Ausgabe zusammenstellen wollten, die Computertechnik einen Strich durch die Rechnung gemacht. Während GN im Umfeld des Pankisitals recherchierte, hat ein bösartiges Virus alle Dateien im Redaktionscomputer unwiederbringbar zerstört. Deshalb mussten wir diese Ausgabe um zwei Tage verzögern, um wenigstens die wichtigsten Artikel noch einmal verfassen zu können. Nachsitzen würde man so etwas im Schulalltag nennen. Dies ist auch der Grund, warum wir in dieser Ausgabe weniger Wert auf optische Präsentation legen konnten. Die Zeit reichte einfach nicht mehr.

Wir haben gelernt und versprechen, künftig unsere Tagesarbeit auf Sicherungsträger auszulagern. Wir hoffen, Sie haben Verständnis.

Viele Grüsse aus dem interessanten Kaukasus

Rainer Kaufmann

Herausgeber und Chefredakteur

 

 


Rainer Kaufmann
Herausgeber und Chefredakteur

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