Guten Tag aus Tbilissi,
Am kommenden Sonntag soll Georgien, wenn nicht alles, so doch
vieles neu werden. Mit dieser Hoffnung gehen viele in die Parlamentswahlen
am 2. November. Die Art und Weise aber, wie eine Allparteien-Koalition
in einem Dauergezänk die guten Ansätze eines demokratischen
Wahlverfahrens über Nacht kippte, lässt allerdings wenig
Gutes erwarten. The same procedure ...?.
Das Unterhaltenste am georgischen Wahlampf sind die vielen Grossplakate,
mit denen die Partein vor allem in Tbilissi um Stimmen werben.
Wenn schon die Programmatik nahezu ganz auf der Strcke bleibt,
so lässt sich am Stil der Plakate ablesen, welche Wählerschichten
die einzelnen Parteien ansprechen.
Im Zusammenhang mit den Wahlen bieten wir Ihnen folgende Services:
In unserem Wahl-Archiv sind alle
Artikel, die wir zu diesen Parlamentswahlen veröffentlicht
haben, übersichtlich geordnet. Damit Sie nie den Überblick
verlieren.
Außerdem bieten wir Ihnen ab heute einen speziellen Wahl-News-Service,
den wir je nach Nachrichtenlage kontinuierlich aktualisieren und
das so lange, bis sich eine Stabilisierung der Wahlergebnisse
abzeichnet.
Weiter in dieser Ausgabe: Das vor einigen Wochen versprochene
Interview mit Philip Sigwart, dem Direktor
der ProCreditBank zum Wachstum seiner Bank und der wirtschaftlichen
Grosswetterlage in Georgien.
Über die Schchara-Expedition der
DAV-Jugend und ihre Belgeitumstände haben wir mehrfach
berichtet. Heute und in den folgenden Ausgaben wollen wir Ihnen
die teilweise exzellenten Fotos präsentieren, die Markus
Stadler auf dieser von ihm und Sepp Steinmetzer erfolgreich durchgezogenen
Expedition gemacht wurden - ein kleiner Leckerbissen bei all der
politischen Trübnis, die uns rund um die Wahlen beschäftigt.
Das Ethno-Jazz-Konzert "TheShin meets
Georgika" war ein voller Erfolg. Wir bieten Ihnen Fotos
vom Konzert und den Proben und einen Konzertbericht von Rainer
Kaufmann, der sich erinnert, vor nahezu zehn Jahren mit seinem
Vorschlag, die Gruppe ADIO und das Ensemble Georgika doch einmal
gemeinsam auftreten zu lassen, an den traditionellen Bewahrern
rund um Georgika gescheitert zu sein. Was damals unmöglich
war, ist jetzt Wirklichkeit geworden, ein kleines Zeichen dafür,
dass sich doch etwas bewegen lässt in und um Georgien herum.
Vorsicht Satire: Gelegentlich kann es der GN-Chefredakteur, der
früher einmal mit Leidenschaft Kabarettprogramme schrieb
und spielte, nicht lassen. Gelegentlich geht der satirische Gaul
mit ihm durch. Dies als kleiner Hinweis für alle, die die
Mini-Story über den Niva im Diplomatenlook
allzu ernst zu nehmen bereit sind. Satire gehört zum Journalistenhandwerk
und eine gute Glosse hat noch jede gute Zeitung geschmückt.
Zum Schluss dann ein Hinweis in eigener Sache. Am 11. November
zeigt das Goethe-Institut
in Tbilissi eine Ausstellung mit Fotos, die es ohne dieses
Magazin nicht gäbe. Vielleicht schauen Sie, wenn Sie in Tbilissi
sind, mal rein. Im frühjahr wird die Ausstellung u.a. in
Saarbrücken zu sehen sein.
Wir wünschen und und dem Land einen ruhigen Wahlsonntag,
ein gutes Ergebnis und alles andere als Baku-Verhältnisse
am Tag danach, wohl wissend, dass auch die Tbilisser Polizei für
Auseinandersetzungen mit Demonstranten kaum ausreichend trainiert
und ausgerüstet sein dürfte. Es wird auch von der Besonnenheit
derer abhängen, die verlieren, ob sich nach dem 2. November
in Georgien etwas ändern wird oder nicht. Wir halten Sie
auf dem Laufenden.
Viele Grüsse
Das Team von www.georgien-news.de
Rainer Kaufmann
Irina Epitaschwili
Irakli Naskidaschwili
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