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Ausgabe 17/03
29. Oktober
Spannende Duelle: Direktwahlkandidaten

Knapp ein Drittel der Abgeordneten des georgischen Prlaments werden über das Mehrheitswahlrecht in den 85 Wahlkreisen des Landes direkt gewählt. Die parteipolitische Zusammensetzung dieser Abgeordneten wird bei der Mehrheitsbildung eine wichtige Rolle spielen. Zehn der Wahlkreise sind in der Hauptstadt Tbilissi.

Im Wahlkreis Mtazminda tritt der Vizepräsident des Parlaments Giorgi Tsereteli (Burdschanadse-Demokraten) an. Sein wichtigster Gegenkandidat dürfte der Abgeordnete Wachtang Chmaladse (Neue Rechte) sein. Vor vier Jahren war noch für die Industrialisten angetreten.

Im Wahlkreis Vake versucht Lewan Gachechiladse, einer der Frontmänner der Neuen rechten, den direkten Wiedereinzug in das Parlament. Er gilt als haushoher favorit und hat deshalb auf eine Absicherung über die Parteiliste verzichtet.

Im Wahlkreis Saburtalo stehen sich mit Giorgi Targamadse-Saakaschwili (Nationale Bewegung) und Rewaz Schawischwili (Neue Rechte) zwei möglicherweise gleichstarke Kandidaten gegenüber. Lachender Dritter im Bunde könnte Iakli Matschawariani sein (Regierungsblock), der Präsidentenberater für den Südossetien-Konflikt. Im vergangenen Parlament hatte Michael Saakaschwili den Wahlkreis in einer Nachwahl gegen Irina Sarischwili-Tschanturia gewonnen, die jetzt auf der Regierungsliste steht.

Im Wahlkreis Samgori hat mit Pantiko Todria (Regierungsblock) der Präsident des dort beheimateten Flugzeugwerkes nahezu ein Heimspiel und kann mit den Pfunden eines erfolgreichen Arbeitsplatzbeschaffers wuchern. Allerdings hatte sein Gegner, Michael Matschawariani (Burdschanadse-Demokraten), den Wahlkreis vor vier Jahren gewonnen, dann aber das Mandat aufgegeben, als er zum Finanzminister berufen wurde. Jetzt tritt er erneut an, diesmal für die Opposition.

Im Wahlkreis Didube bewirbt sich erneut Giorgi Baramidse (Burdschanadse-Demokraten). Vor vier Jahren hatte e den Wahlkreis für die Bürgerunion gewonnen. Er dürfte jetzt an die Opposition fallen, den Baramidse ist sich seiner Sache so sicher, dass er auf einen Listenplatz verzichtete.

Im Wahlkreis Gldani, einem bevölkerungsstsarken, aber sozial schwachen Vorortwahlkreis bewerben sich gleich einige politische Schwergewichte: Guram Scharadse (Regierungsblock), vor vier Jahren für die Industrialisten ins Parlament gekommen. Die Nationale Bewegung schickt Koba Davitaschwili ins Rennen und der Burdschanadse-Demokraten-Block Elene Tevdoraschwili, ebenfalls eine amtierende Abgeorndete. Nicht zu utnerschätzen ist heir sicher der Kandidat der Arbeiterpartei Giorgi Gugawa.

Die Kandidaten in den übrigen Wahlkreisen der Haupstadt - Krtsanisi, Isani, Tschugureti und Nadzaladevi (Nachalovka) - sind nicht unbedingt bekannt.

Eine interessante Kandidatin gibt es in Kvareli. Dort tritt die parteilose Nana Patarkatsischwili an, eine Schwester des bekannten Finanztycoons. In Bolnisi bewirbt sich der umstrittene bisherige Gouverneur Lewan Mamaladse (Regierungsblock) um ein Direktmandat. Er wird dem neuen Parlament auf alle Fälle angehören, da er auf einem der sicheren Listenplätze seiner Partei steht. In Wahlkreis Ambrolauri/Radscha dürfte die Entscheidung umdas Direktmandat eindeutig ausfallen. Dort tritt mit Niko Lekischwili, früher einmal Staatsminister unter Schewardnadse, ein Lokalmatador an, der keinen Gegner zu fürchten braucht. Lekischwili ist parteilos, ihm wird nach dem Wahltag eine wichtige ausgleichende Rolle hinter den Kulissen zugetraut. Ohne Not stürzt sich die Spitzenkandiatin des Burdschanadse-Demokraten-Blocks, die Parlamentspräsidentin Nino Burdschanadse in den Kampf um ein Direktmandat. Sie tritt im Wahlkreis Kutaissi an und dürfte dort wohl auch direkt gewählt werden. In Martwili dürfte sich der bisherige unabhängige Wahlkreisabgeordne Pridon Injia als Kandidat der Arbeiterpartei durchsetzen. Für einige Spannung sorgt im Wahlkreis Sugdidi der Kandidat Guram Absnadse. Er ist ein Anhänger des gestürzten Präsidenten Swiad Gamsachurdia und setzt dort auf die mingrelische Anhängerschaft des früheren Staatschefs.



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