Ausgabe 14/03
17. September
Guten Tag aus Tbilissi,

Manchmal geben flüchtige Begegnungen einen weitaus tieferen Einblick in ein Land als langatmige Analysen. Deshalb werden wir ab sofort Begegnungen, wie wir sie in den letzten beiden Wochen hatten, in Form von Kurz- oder Bildergeschichten publizieren. In der Türkei, wo wir nebenbei einen sagenhaften Blick auf den Kleinen und Großen Kaukasus erhaschten, trafen wir zwei LKW-Fahrer, die Unfall-PKWs aus Deutschland auf einem fast abenteuerlich anmutenden Weg nach Georgien brachten. Und in Gori nahmen wir am selben Abend auf unserer Heimweg von der Türkei nach Tbilissi noch zwei Anhalterinnen mit, deren Geschichte uns im Nachhinein doch etwas nachdenklich machte. Was wäre gewesen, wenn deren Schmuggelgut nicht halb so harmlos gewesen wäre wie die paar Stangen Zigaretten, die sie mit unserer ahnungslosen Hilfe von Ergneti in die georgische Hauptstadt brachten?

Da wir schon einmal auf der Strasse sind: Unsere ausgedehnten Fahrten durch Georgien in den vergangenen drei Wochen haben uns veranlasst, einmal bei der Straßenbauverwaltung zu recherchieren und daraus eine Titelstory zu produzieren. Lesen und betrachten Sie eine aktuelle Bestandaufnahme der georgischen Straßen. Unser Befund: Besser als ihr Ruf.

Ein deutscher Bundestagsabgeordneter besuchte im Sommer den Kaukasus: Knapp 14 Tage, drei Länder, drei Hauptstädte, viele Gespräche und Besichtigungen. Wir haben Jörg Tauss, den stellvertretenden Sprecher der Parlamentariergruppe Südkaukasus im Deutschen Bundestag, auf einem Teil dieser Reise begleitet. In einem Interview schildert der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD seine Eindrücke vom Kaukasus. Einige Stationen seines Reiseprogramms werden wir in späteren Reportagen noch ausführlicher würdigen.

Als der deutsche Politiker vor ein paar Wochen die MBG-Bank besuchte, war im Hintergrund bereits zu erfahren, dass sich die Bank umbenennen würde: ProCredit Bank heisst sie jetzt. Die Erfolgszahlen der Bank, die bei dieser Gelegenheit vom neuen Management veröffentlicht wurden, stehen in einem direkten Kontrast zur landläufigen Meinung, dass es mit Georgien und insbesondere mit seiner Wirtschaft rapide bergab gehe. Wir haben uns deshalb zu einem Intereview beim Generaldirektor der Bank vormerken lassen. In einer der nächsten Ausgaben mehr über die Hintergründe einer Erfolgsgeschichte. Als MBG hat sich das von der deutschen KfW angeführte Entwicklungsprojekt auf Platz vier der georgischen Bankenwelt vorgeschoben.

Ureki war schon immer ein beliebtes Sommerziel für die georgischen Hauptstädter. Seit ein paar Wochen wird es mit dem Begriff "Hoffnung" in Verbindung gebracht, seit ein georgischer Dollar-Multi-Millionär in dem ansonsten wenig attraktiven die Keimzelle seines Touristendorfes Imedi einweihen liess. Wir bieten Fotos und Hintergründe dieser Vision vom modernen Georgien.

Eher hoffnungslos zeigt sich die georgische Stromwirtschaft dieser Tage. Wir versuchen, etwas Licht ins Dunkel der täglichen Stromabschaltungen zu bringen.

Interessante Unterhaltung wünschen wir Ihnen beim Lesen unserer neuen GN-Ausgabe. Und damit Sie sich schon auf die nächste Ausgabe freuen können, verraten wir Ihnen jetzt schon, dass wir morgen früh in David Garedschi ein archäologische Ausgrabung besuchen, bei der der deutsche Troja-Papst Professor Manfred Korfmann mit seinen Leuten seit nunmehr vier Jahren Siedlungen freilegt, die ins 2. Jahrtausend vor Christus datiert werden. Die Rolle des Kaukasus an den Handelswegen der damaligen Zeit zu erforschen, ist das eigentliche Ziel dieser Grabungen.

Viele Grüsse aus dem Kaukasus des 21. Jahrhunderts nach Christus

Rainer Kaufmann
Irine Epitaschwili
Irakli Naskidaschwili

PS.: In unserer nächsten Ausgabe nehmen wir auch wieder unsrere kulinarischen Rubriken "Restaurants in Tbilissi" und "Neue georgische Küche" auf.

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