Ausgabe 13/03
3. September
Guten Tag aus Tbilissi,

Die Urlaubszeit ist vorbei. Seit gestern findet vor der gegenüberliegenden Schule wieder das morgendliche Hupkonzert statt, wenn ein paar Hundert Mütter oder Väter gleichzeitig ihre Kinder direkt bis ins Klassenzimmer fahren wollen. Der zweimalige Verkehrsstau in unserer Straße - morgens um 9 Uhr und nachmittags nach 14 Uhr - hat uns richtig gefehlt. Das Familienleben in Tbilissi geht wieder seinen gewohnten Gang und wir sind regelmässig Zeuge dieses Spektakels.

Ungewohnt belebt ging es vor ein paar Tagen auf dem höchsten Gipfel Georgiens, dem Schkara zu. Gleich drei Gruppen von deutschen und georgischen Alpinisten hatten sich auf unterschiedlichen Routen aufgemacht, das Dach Georgiens zu erklimmen. Über ihren tollen Erfolg berichten wir mit den ersten wunderschönen Bildern dieser wichtigen internationalen Expedition in Swanetien.

Nach dem höchsten Gipfel, dem der Macht, greifen Surab Schwania und Nino Burdschanadse, letztere aktuelle Präsidentin des Parlaments, jener ihr Vorgänger. Gemeinsam kämpfen sie um ihren Platz in der Zeit nach Schewardnadse. Das Duo ist nicht zu unterschätzen. Der Wahlkampf kommt langsam auf Touren, zumindest die lange umstrittene Besetzung der Zentralen Wahlkommission ist jetzt endlich vom Tisch.

Das Energiethema beschäftigt uns fast in jeder Ausgabe. Derzeit ist wieder einmal die große Stromkrise, selbst Tbilissi bleibt von sommerlichen Stromabschaltungen nicht verschont. Im Mittelpunkt steht dabei der Verkauf der amerikanischen Anteile am Stromdistributor Telasi der georgischen Hauptstadt an einen russischen Konzern. Wir versuchen, Hintergründe und vor allem langfristige Folgerungen des heftig diskutierten amerikanisch-russischen Stromdeals zu durchleuchten. In einer der nächsten Ausgaben werden wir Sie über die wahren Hintergründe der Stromabschaltungen in Tbilissi informieren.

Drei weitere Fotostrecken zieren diese Ausgabe: Da ist der dritte Blick hinüber zum Nachbarn Armenien, diesmal mit einer Rundreise um den Sewansee, der sich als kleines Landschaftswunder entpuppt. In Georgien haben wir am 28. August das faszinierende Wallfahrtsfest Mariamoba auf Zminda Sameba vor dem Berg Kazbek beobachtet. Dazu der zweite Teil unserer Reisereportage "In fünf Tagen von Karlsruhe nach Tbilissi". Vor allem der letzte Teil, die Fahrt von Hopa am Schwarzen Meer über Artvin und Ardahan nach Achalziche lohnt. Vielleicht auch mal für einen kleinen Wochenendausflug für Expats in Georgien. Dass sich die Situation auf den Strassen des Landes erheblich gebessert hat, werden wir in der nächsten Ausgabe in Wort und Bild zeigen. Zumndest die georgische Heerstraße ist zwischen Tbilissi und Mleta in einem einwandfreien Zustand. Auf dem Rückweg von Mariamoba sind wir über die nagelneue Asphaltpiste mit mehr als 120 Stundenkilometern gebraust. Wer über mehr als zehn Jahre gerade auf dieser Strecke über ein Dutzend Mal im Jahr sein Fahrzeug im Schlagloch-Chaos ruinieren musste, kann nicht anders, als sich wenigstens ein einziges Mal dem Rausch der Geschwindigkeit hinzugeben.

Bis in zwei Wochen

Rainer Kaufmann

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