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Ausgabe 13/03
3. September



























































Die deutsch-georgische Schkara-Expedition endete mit einem tollen Erfolg: Auf drei verschie-denen Routen erreichten die Seilschaften den Schkara-Gipfel, mit 5.120 m Hohe das Dach Geor-giens. Es war erste große internationale Bergstei-ger-Expedition am Schkara seit der Unab-hangigkeit Georgiens und eine der erfolgreichsten in der Geschichte Swane-tiens uberhaupt. Noch nie haben drei Teams zur selben Zeit uber drei verschiedene Routen den hochsten Berg Georgiens bezwungen, der als einer der schwersten Gipfel in Europa gilt. Organisiert wurde die Expedition von der DAV-Jugend der DAV-Sektion Bayerland.

Eine Gruppe deutscher Alpinisten unter der Führ-ung von Sepp Steinmetzer und Markus Stadler er-reichte den Gipfel uber die selten begangene Beck-now-Chergiani-Route, wahrend vier georgische Alpinisten die Tevdora-schwili-Bakamidse-Route nahmen, die 1971 zum ersten Mal begangen wurde und seither nur von zwei oder drei weiteren Seilschaften mit Erfolg be-wältigt wurde. Diese Route fuhrt über den technisch äusserst schwierigen Schkara-Grat. Funf Tage waren die Berg-steiger unterwegs, ange-führt von Archill Tsintsade (Waldkirch/Deutschland) und Giorgi Apakidse (Len-techi). Alexander Hen-ning-Kobaidse (Bad Krotzingen/Deutschland) und Armasi Tschopika-schwili (Kasbeghi) ver-vollständigten das erfolgreiche Team.

Vor dem Angriff auf den Schkara hatte die deutsch-georgische Gruppe noch versucht, den Kazbek zu besteigen. Das Unternehmen musste allerdings wegen schlech-ter Witterung abgebro-chen werden. Umso erfolgreicher gestaltete sich dafur die Expedition auf den Schkara. Die deutschen Teilnehmer der Expedition haben nach dem erfolgreichen Swane-tien-Trip noch einen Zwi-schenstopp im National-park Bordschomi-Chara-gauli eingelegt, wo sie die dortigen Nationalpark-Guides in Gelande-Orien-tierung und Erster Hilfe unterrichten und in einem freiwilligen Arbeitseinsatz die touristische Infrastruk-tur verbessern.

Vermittelt hat diese Aktion Dr. Karin Steinmetzer, die deutsche CIM-Exepertin und Projekt-Managerin fur die Tourismus-Entwicklung im Nationalpark. Sie war es auch, die die deutschen Alpinisten unter Fuhrung ihres Bruders Sepp zu der Expedition nach Swaneti-en motivieren konnte und damit einen schonen Er-folg fur den Tourismus in Georgien, insbesondere in Swanetien und im Natio-nalpark Bordschomi-Cha-ragauli, erzielte. Der Nationalpark wurde mit deutscher Finanzhilfe auf-gebaut, die Mission von Dr. Karin Steinmetzer wird von der deutschen Bundesregierung uber die GTZ-Tochter CIM (Cen-trum fur Internationale Migration und Entwik-klung) finanziert.

Die swanetische Organi-sation dieser Expedition lag in den Händen be-währter lokaler Alpinisten vom Alpinisten-Camp Sess`cho: Aljoscha Kasteliani, fruher Chef der swanischen Bergrettung, und Wladimir Kwasbedi-ani. Beide waren als lokale Gastgeber und anerkannte Mitglieder der swanetischen Gesellschaft auch fur die Sicherheit der Expeditionsteilnehmer in Swanetien zustandig. Wie zu erwarten war, gab es angesichts dieser engen Einbindung der Expedition in die swanische Gesell-schaft keinerlei Gefähr-dung fur die Teilnehmer. Diese Frage hatte ange-sichts der allgemein an-genommenen besonderen Gefahrdungslage in Swa-netien im Vorfeld der Ex-pedition zu heftigen Dis-kussionen hinter den Ku-lissen gefuhrt. Wie zu er-fahren war, hatte das Präsidium des Deutschen Alpenvereins (DAV) wohl aufgrund einer Interven-tion deutscher Behörden-vertreter in Tbilissi der Expedition seine ursprün-glich gewährte Zustim-mung verweigert, wonach die Jugendorganisation der DAV-Sektion Bayer-land verdienstvollerweise die alleinige Verantwor-tung ubernahm und das Unternehmen Schkara damit in letzter Minute rettete. Kenner der Situ-ation in Swanetien hatten angesichts der sicher-heitstechnischen Vor-sichtsmassnahmen von vorneherein eine beson-dere Gefährdung der Expedition ausgeschlos-sen. Nach der nicht nur alpinistisch erfolgreichen Operation Schkara be-steht die große Chance, dass sich der Tourismus in einer der schonsten Ge-genden Georgiens wieder erholt, denn die Organi-satoren verweisen mit einiger Zufriedenheit insbesondere darauf, dass ihr Sicherheitskonzept allen amtlichen Bedenken zum Trotz aufgegangen ist.

Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Fotos der Expeditionsteilnehmer ausgewertet sind, da einige von ihnen derzeit noch im Nationalpark Bordschomi-Charagauli freiwillige Helfersdienste leisten. Die deutschen Alpinisten, vorwiegend aus Rosenheim und Um-gebung stammend, prä-sentieren ihre erfolgreiche Schkara-Expedition auf einer Pressekonferenz in Tbilissi nach Erscheinen dieser GN-Ausgabe. Wir werden in der nächsten Ausgabe uber die Presse-konferenz berichten. In dieser Ausgabe zeigen wir die ersten Fotos dieser spektakulären alpinis-tischen Expedition, die wir aus einem Video-Film der georgischen Gruppe Tsindsadse/Apakidse herauskopiert haben. Die technischen Mangel dieser Video-Standbilder nehmen wir dabei gerne in Kauf. Alle Bilder sind auf der Tevdoraschwili-Baka-midse-Route entstanden, die von dieser rein ge-orgischen Seilschaft be-zwungen wurde, wenn man einmal davon ab-sieht, dass einer der Teilnehmer mittlerweile die deutsche Staats-bürgerschaft besitzt. Fotos von den beiden deutschen Gruppen reichen wir später nach.

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