Ausgabe 1/02, 9 Februar
Home            

 

Auf zum Bolero: neue 4x4 Cars aus Kutaissi

Das Autombilwerk von Kutaissi, das seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion still stand, hat einen neuen Partner gefunden: das indische Unternehmen Mahindra. In einem Joint Venture sollen schon bald 4x4 Autos vom Band rollen und zwar ein Jeep und ein Pickup unter dem Namen Bolero. Wahrend eines Besuchs von Prasident Eduard Schewardnadse in Kutaissi im Januar wurden Fabrik und zwei Musterfahrzeuge prasentiert. Der neue Georgier soll 8 - 12 Tausend US-$ kosten. Die Autobauer von Kutaissi hoffen vor allem auf den Inlandsmarkt, auf dem in den letzten Jahren zunehmend auslandische 4x4 Modelle den aus der Mode gekommenen Lada Niva ablosten.

Agrobusinessbank sucht Teilhaber

Die Agrobusinessbank, gegrundet auf eine Inititative der Europaischen Union, soll noch in diesem Jahr neue Teilhaber bekommen. Dies erklarte der georgische Marketing und PR-Direktor der Bank. Man arbeite derzeit daran, neue Anteilseigner unter auslandischen Geschaftsbanken zu finden. Die Agrobusinessbank wurde vor zwei Jahren gegrundet und hat in der Zwischenzeit rund 6 Millionen Lari an Kleinkrediten im Agrarbereich vergeben. Allein 47 % der Kredite flossen in die Getreideproduktion, der Rest in andere landwirtschaftliche Sparten wie Tierzucht und dann in Lebensmittelproduktion und Handel. Die Bank hat in Jahren Filialen in Gori, Dedoplistskaro, Kutaissi, Marneuli, Mzcheta, Telavi und Znori aufgemacht, im Februar sollen Reprasentanzen in Bordschomi und Senaki folgen. Fur bis zu dreijahrige Kreditlaufzeiten verlangt die Bank derzeit jahrliche Zinsen von 15 - 22 %. Das gezeichnete Eigenkapital der Bank betragt 6,9 Millionen GEL. Den Jahresuberschuss 2001 gibt die Bank mit 150.000 GEL an, nachdem im Jahr zuvor noch ein Verlust erwirtschaftet wurde.

Bank of Georgia erhoht Gewinn

Die Bank of Georgia erwartet in Kurze eine neue Kreditlinie der deutschen Investment-Gesellschaft DEG (Deutsche Entwicklungsgesellschaft). Dies berichtet die Nachrichtenagentur Sarke aufgrund vertraulicher Informationen. Die DEG hat der Bank of Georgia, an der sie beteiligt ist, bereits Kredite uber 3,5 Millionen EURO zur Verfugung gestellt. Die bisher ausgegebenen Kredite gehen an die Bereiche Handel und Dienstleistungen: 30 %, Industrie: 25 %, Transport und Kommuniktion: 25 %, Energiewirtschaft: 25 %, Bauwirtschaft: 15 %. Die Zinsen liegen bei meist zweijahrigr Laufzeit bei 22 - 24 % p.a. Die Bank legte fur 2001 ein gutes Ergebnis vor, der Gewinn wird mit 10,1 Millionen Lari angegeben bei einem Eigenkapital von 9,8 Millionen. Die Bank hat 26 Filialen und 15 Service-Zentren im ganzen Land. In diesem Jahr ist die Eroffnung von weiteren Filialen in Achalziche und Samtredia und einem Service-Zentrum in Kobuleti geplant.

Georgian Business Confederation registriert

Ende Januar wurde die Georgian Business Confederation (GBC) offiziell registriert, ein Zusammenschluss der Internationalen Handelskammer von Georgien (ICCG), der Amerikanischen Handelskammer in Georgien (AmCham) und der Taxpayers Union, der Steuerzahlerunion Georgiens. Damit haben sich die wichtigsten Wirtschaftsvereinigungen Georgiens zu einem schlagkraftigen Verband zusammengeschlossen, der in der Zukunft mithelfen will, ein positives Investitionsklima zu schaffen und vor allem eine faire und transparente Steuerpolitik durchzusetzen. Der Vorsitz der GBC wird im Rotationsverfahren von einem der Mitglieder wahrgenommen. Den ersten Vorsitzenden, Niko Lekischwili von der Taxpayers Union, bestimmte das Los.
Mit diesem Zusammenschluss zu einem Dachverband haben sich vor allem die beiden wichtigsten internationalen Wirtschaftsverbande Georgiens, die ICCG und die AmCham, die sich vor mehr als zwei Jahren aufgrund interner Probleme und infolge tatkraftiger Unterstutzung der amerikanischen Botschaft fur eine eigene Handelskammer getrennt hatten, wieder auf einer operativen Ebene zusammen gefunden. Der Verband der Deutschen Wirtschaft in Georgien, der sich ebenfalls neben der Internationalen Handelskammer organisiert hatte, hat bereits sein Interesse an einer Mitgliedschaft im GBC bekundet.

Georgische Nationalbank legt 30 % der Wahrungsreserven in EURO an

Die georgische Nationalbank wird 30 % ihrer Wahrungsreserven kunftig in EURO anlegen. Das ist ein guter Start fur die europaische Gemeinschaftswahrung, da die Wahrungsreserven Georgiens bisher nahezu ausschliesslich in US-$ gehalten wurden. Trotzdem erwarten georgische Banker, dass der EURO einige Zeit braucht, um neben dem US-$ eine gewisse Rolle im Markt zu spielen, denn 90 % aller Finanztransaktionen Georgiens werden derzeit noch in der amerikanischen Wahrung abgewickelt. Auf der anderen Seite registriert die Mikrofinanzbank eine schon in den ersten Wochen des Jahres deutlich steigende Nachfrage nach EURO im Vergleich zu den alten europaischen Einzelwahrungen. Vor allem steigt die Nachfrage nach EURO-Krediten, wie Alexander von Gleich, Direktor der Mikrofinanzbank, Georgien-News auf Anfrage erklarte. Die Bedeutung des EURO werde auf alle Falle steigen, da die Handelsbeziehungen Georgiens mit Europa und dem Schwarzmeerraum, der ebenfalls EURO-dominiert sei, wachsen. Ausserdem sind die neuen EURO-Scheine sicherer als der Dollar und durch die hohere Stuckelung auch leichter zu handhaben. In einem Land, in dem mehr als 70 % des Geschaftsvolumens in cash und zwar zum grossten Teil nicht in der Landeswahrung abgewickelt werden, ist dies ein in der taglichen Geschaftspraxis nicht zu unterschatzender Wettbewerbsvorteil des EURO zur amerikanischen Leitwahrung.

Topadse schlagt Investment Agentur vor

Wahrend der Haushaltsberatungen hat Bierkonig Gogi Topadse fur die Fraktion der Unternehmer vorgeschlagen, eine staatliche Investment Agentur zu grunden und diese mit 5 % des georgischen Staatshaushaltes, das waren in diesem Jahr 50 Millionen GEL, auszustatten. Mit diesen Mitteln sollten Privatinvestitionen georgischer Firmen angestossen werden. Im Verlauf der Haushaltsberatungen wurde diese Summe dann auf elf Millionen reduziert. Das Geld soll entweder uber den Prasidentenfond oder eine vom Parlament eigens zu schaffende Investment Agentur vergeben werden.
Heftige Gegenwehr zu diesem Vorschlag kam von Roman Gotsiridse, dem Vorsitzenden des Haushaltsausschusses. Er furchtet, dass diese Haushaltsgelder wirkungslos verpuffen, da sie aufgrund fruherer Erfahrungen eher irgendwo versickern werden als Investitionen auszulosen. Gotsiridse will eine alternative Investitionsforderung vorlegen, die eher auf gunstige Kredite setzt denn auf staatliche Zuschusse.

Jede zweite Zigarette ist geschmuggelt

Rund 62 Millionen Lari wollte oder sollte der georgische Fiskus im vergangenen Jahr aus dem Import von Zigaretten erlosen. Am Ende waren es nur 30 Millionen, da der Anteil an geschmuggelten Zigaretten stieg, wahrend der Anteil an offiziell eingefuhrten Zigaretten konstant heruntergefahren wurde.

Der Durchschnittsbedarf an Zigaretten wird mit mehr als 315 Millionen Packchen pro Jahr geschatzt. Nach offiziellen Statistiken werden jedoch nur 76 Millionen ordentlich verzollt und weitere 76 Millionen im Land produziert und damit ebenfalls ordentlich versteuert. Der Rest ist Schmuggelware, wobei auffallt, dass die Zoll- und Steuerfahndung lediglich fur 1,3 Millionen Lari Schmuggelgut aufgriff. Da der grosste Teil des Schmuggelgutes entweder uber einen Grenzubergang mit der Turkei kommt oder uber das sudossetische Schlupfloch, erscheint die Erfolgsquote der der sogenannten Legion, eine Spezialeinheit der Steuerfahndung, relativ bescheiden.

Relativ bescheiden nimmt sich auch der geschatzte Jahresverbrauch mit 315 Millionen Packchen an. Bei einer geschatzten Einwohnerzahl von rund vier Millionen und einer Quote von nur 50 % Rauchern ware dies pro Person nicht einmal eine halbe Schachtel pro Tag. Somit durfte der Verbrauch an Zigaretten weitaus uber den geschatzten 315 Millionen Packchen liegen und damit der Anteil der Schmuggelware weit uber 50 %.

Ol- und Gasforderung noch recht bescheiden

Obwohl Lizenzen fur insgesamt sechs Ol- und Gasfelder in Georgien vergeben wurden, ist die Jahresproduktion mit knapp 100.000 t Ol und 400 Millionen Kubikmetern Gas noch relativ bescheiden. Der Jahresverbrauch liegt bei 5 Millionen Tonnen an Ol und 1 Milliarde Kubikmetern an Erdgas.

Wahrend das Erdgasproblem mit der Inbetriebnahme der Gaspipeline Baku-Erzurum wohl recht bald gelost sein durfte, wird Georgien wohl noch lange, wenn nicht sogar fur immer, auf Olimporte angewiesen sein. Vor einigen Jahren sind Experten noch davon ausgegangen, dass Georgien uber ausreichende eigene Olvorkommen verfuge, um seinen Energiebedarf fur einige Jahrzehnte abzusichern. Sicher wird sich in den nachsten Jahren die Fordermenge noch deutlich steigern, immerhin haben insgesamt sieben auslandische Investoren, darunter auch eine deutsche Gruppe, zusammen mit georgischen Partnern mehr als 145 Millionen $ in die Exploration von Erdol investiert. Die deutsch-georgische Firma GeoGerOil, die in Westgeorgien alte sowjetische Bohrlocher wieder aktiviert, fordert etwa 10 % der georgischen Jahresproduktion.

Pipeline I: Gaspipe Baku-Erzurum ratifiziert

Das georgische Parlament ratifizierte im Dezember das Projekt der Baku-Tbilissi-Erzurum Gaspipeline. Die insgesamt 1.245 km lange Rohre soll 2,9 Milliarden US-$ kosten, wovon rund 500 Millionen $ in Georgien verbaut werden. Baubeginn ist nach Auskunft der GIPC (Georgian International Pipeline Company) noch im Jahr 2002, das erste Gas soll bereits 2004 fliessen. Georgien erhalt als Transitgebuhr 5 % der durchgeleiteten Gasmenge, man rechnet mit etwa 1,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Derzeit verbraucht das Land rund 1 Milliarde Kubikmeter pro Jahr. Mit der Inbetriebnahme dieser Pipeline durfte die Gasversorgung Georgiens langfristig gesichert sein, und dies unabhangig von Moskau.

Pipeline II: Olpipe Baku-Ceyhan

US-Vizeprasident Dick Cheney erklarte anlasslich seines jungsten Turkeibesuchs, die USA wurden den Bau der Olpipeline Baku-Tbilissi-Ceyhan unterstutzen und die erfoderliche Summe von 2,5 Milliarden $ zur Verfugung stellen. Die 1.753 km lange Pipeline soll bis zum Jahr 2004 fertiggestellt sein und wahrend 40 Jahren Betriebszeit jahrlich rund 1.8 Milliarden Tonnen Ol transportieren. Die Pipeline wird Georgien nicht nur Transiteinnahmen und einen Anteil an den Baukosten bringen, sie wird vor allem ein nicht zu unterschatzender Stabilitatsfaktor in der Region werden und das langfristige Interesse der USA am Sudkaukasus unterstreichen.

Pipeline III: Lukoil will in Baku-Tbilissi-Ceyhan einsteigen

Russland, das sich so lange als moglich gegen den Bau der Olpipeline Baku-Tbilissi-Ceyhan wehrte und statt dessen eine Pipeline uber eigenes Gebiet anbot, scheint mittlerweile Interesse an einer Beteiligung an der Pipeline nach der Turkei zu haben. Wie die Nachrichtenagentur Prime-News meldet, will der russisch Olkonzern Lukoil prufen, ob er sich am Bau dieser Pipeline mit 7,5 %, das waren immerhin rund 210 Millionen US-$, beteiligen will. Lukoil Prasident Vagit Alekperov bezeichnete das Projekt als gewinntrachtig, da es dem Unternehmen die Chance einraume, eigenes Ol aus dem kaspischen Meer uber Ceyhan zu vermarkten.

TBC-Bank erwartet neue Kreditlinie

Wie nahezu alle Banken legte auch die TBC-Bank fur das Jahr 2001 eine erfolgreiche Bilanz vor. Der Reingewinn stieg um 23 % auf 4,5 Millionen Lari, das ist eine Eigenkapitalrendite von nahezu 20 %. Fur das Jahr 2002 erwartet die Bank eine neue Kreditlinie der EBRD von 3 Millionen US-$, die vor allem im Landwirtschaftsbereich eingesetzt werden soll. Die TBC-Bank will ihr Filialnetz in diesem Jahr erweitern und schon im Februar in Telawi eine Niederlassung eroffnen. Damit wird vor allem der positiven Wirtschaftsentwicklung der Weinregion Kachetien Rechnung getragen.

Flugzeugwerk Tbilissi nach ISO EN DIN 9001 zertifiziert

Mit dem Flugzeugwerk in Tbilissi erreichte im November das erste georgische Industrieunternehmen eine international anerkannte Zertifizierung nach ISO EN DIN 9001. Die Zertifizierung gilt fur die Entwicklung, Produktion und Instandhaltung von Flugzeugen und Luftfahrtgeraten. Diese Zertifizierung, die vom deutschen TUV-Nord/Hamburg e.V. mit seiner georgischen Tochtergesellschaft GEOTUV organisiert und uber einen Zeitraum von zwei Jahren intensiv beraten wurde, ist die Voraussetzung, dass das Flugzeugwerk Tbilissi seine Erfahrung und Kapazitaten auf dem internationalen Markt anbieten kann. Die abschliessende Qualitatsprufung wurde im November 2001 von deutschen TUVCERT-Auditoren durchgefuhrt. Unter anderem konnen in Tbilissi jetzt Flugzeuge oder auch Komponenten fur westliche Flugzeuge hergestellt und gewartet werden. Das Flugzeugwerk Tbilissi fuhrt schon seit langerer Zeit erfolgversprechende Verhandlungen mit Boeing/USA und einem kanadischen Flugzeugbauer, der im Vorgriff auf diese Zertifizierung bereits 35 Flugingenieure aus Tbilissi in seiner Heimatwerft ausgebildet hat. Im Tbilisser Flugzeugwerk wurde wahrend der Sowjetzeit Militarflugzeuge aller Art gebaut, u.a. die bekannte SU-25. Zusammen mit einer israelischen Firma wartet und modernisiert das Flugzeugwerk Tbilissi derzeit schon fur verschiedene Lander Flugzeuge dieser Baureihe. Fur das Flugzeugwerk Tbilissi ist diese Zertifizierung ein grosser Erfolg und eroffnet dem Betrieb den Zugang zum Weltmarkt der zivilen Luftfahrt.

Offizielle Wirtschaftsdaten in 2001 stabil

Das Jahr 2001 brachte Georgiens Wirtschaft eine stabile Entwicklung, zumindest was die offiziellen Wirtschaftsdaten angeht. Nach Zahlen, die das unabhangige CASE-Institut vorgelegt hat, betrug das Wirtschaftswachstum in den ersten neun Monten 4,8 % und die Vebraucherpreise stiegen um 4,2 %. Das Staatsbudget konnte seine Einnahmen um 26,9 % steigern, liegt aber noch immer unter dem vorgegeben Soll des Etats. Weitaus bedeutender als diese offiziell erfassten Zahlen ist aber die Situation der Schattenwirtschaft, die nach Schatzung von Landeskennern weitaus mehr als 50 % der Gesamtwirtschaft ausmacht. In der Schattenwirtschaft durften die Zuwachsraten vor alem in den Bereichen Wohnungsbau, Transport und Handel weitaus hoher liegen als die offiziellen Daten. Dies deckt sich auch mit den Erfahrungen vieler kleiner und mittlerer Unternehmen vor allem in Gastronomie und Handel, die einen starken Anstieg der allgemeinen Kaufkraft festgestellt haben.

  {right_content}
Nachrichten Magazin

Service

Land und Leute

Linkliste

Slide Show
Georgien Versand Shop
 

Hier konnte Ihr Werbebanner stehen. Wenn Sie Interesse an einer Werbung in Georgien-News haben, mailen Sie uns. Wir schicken Ihnen gerne unsere Preisliste mit vielfaltigen Werbemoglichkeiten.
Senden Sie eine email

{

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ERKA-Verlag ©2002