Ausgabe 1/02, 9 Februar
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Noch eine Georgien-Seite im Internet. Ist das wirklich notwendig? Wir meinen ja, sonst würden wir das Abenteuer Georgien-News nicht angehen. Und es ist ein Abenteuer, ein aktuelles Internet-Magazin aus der Taufe zu heben.

Die Wahrnehmung des nachsowjetischen Georgien in Deutschland ist voll von Vorurteilen, vorgezeichnet von Naira Gelaschwilis Buch mit dem Titel: “Georgien – ein Paradies in Trümmern”. Bis heute orientiert sich nahezu die gesamte aktuelle Berichterstattung über Georgien an dieser Vorgabe, obwohl sich in Georgien seither vieles geändert hat, manches, man glaubt es kaum, auch zum Guten! Bestes Beispiel: Ein TV-Bericht des Bayerischen Rundfunks vom vergangenen Jahr, der Probleme des Landes gleichermassen aufzeigte wie einige bis dahin unbekannte positive Entwicklungen, wurde unter dem Titel “Georgien – eine kaukasische Tragödie” ausgestrahlt. Trotz der wirklich differenzierten Darstellung der Situation im Lande durch die Autorin konnte der Titel nicht mehr geändert werden. Er war bereits vor Beginn der Dreharbeiten ausgewählt und in den Programmzeitschriften veröffentlicht worden. Georgien hat eben dieses Image, etwas anderes als Tragödien können sich deutsche Medienvertreter nicht vorstellen, wenn sie nach Georgien reisen.

Dazu trägt auch bei, dass ein Großteil der deutschen Medien Georgien über ihre Moskauer Redaktionsbüros bearbeitet, so als ob es die Sowjetunion mit ihrem allmächtigen Zentrum noch immer gäbe. Ob sie wollen oder nicht, die Moskauer Kolleginnen und Kollegen berichten über den Süden des Kaukasus aus der Sicht Ihres Standortes. Sie erhalten ihre Nachrichten von russischen Agenturen, sie beziehen ihre Hintergrundinformationen von Moskauer Gesprächspartnern, sie entwickeln ihre Analysen fernab vom Geschehen in Moskauer Redaktionsstuben, auf Coktailparties, im Internet.

Vor Ort sind sie selten. So kommt es, dass der englische Independent am 14. Januar 2002 seinen Moskauer Korrespondenten titeln lässt: Die Welt ignoriert den Kollaps von Georgien. In Georgien würde der verehrte Kollege einen völlig anderen Eindruck von der Situation gewinnen.

Wer wirklich seriös über Georgien berichten will, muss schon öfter vor Ort präsent sein, muss vor Ort recherchieren, muss seine Informationen vor Ort überprüfen und muss sich mit seinen Analysen und Kommentaren der Diskussion vor Ort stellen. Zu viel hat sich geändert in den letzten zehn Jahren und zu viel ändert sich jeden Tag, als dass man es aus der Ferne einigermassen glaubwürdig beobachten und bewerten könnte.

Georgien-News ist mit seinem Team deutscher und georgischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter der Leitung eines erfahrenen deutschen Journalisten vor Ort, recherchiert vor Ort, berichtet und kommentiert aus Tbilissi, nicht aus Moskau, nicht aus Köln oder Berlin. Dabei wird Georgien-News keineswegs der Versuchung erliegen, eine Art vordergründig positiver Gegenpropaganda zu entwickeln. Georgien-News will nichts schön schreiben. Es geht uns um ein realistisches Bild der Lage im Lande.

Georgien-News  will zunächst einmal die volle Bandbreite der Nachrichten vermitteln, vor allem aus der Wirtschaft. Georgien-News will darüber hinaus Hintergründe aufzeigen, Mechanismen deutlich machen, will es dem Georgien-Interessenten ermöglichen, einen Blick hinter die Kulissen dieses gleichermassen faszinierenden wie problembeladenen Landes zu werfen, will mithelfen, das Land, seine Menschen, seine Wirtschaft und seine Politik zu verstehen. Georgien-News will eine Lücke im Informationsangebot über Georgien und den Kaukasus schliessen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die vielen vorhandenen und zweifelsohne interessanten Internet-Angebote über Georgien können dies nicht wirkungsvoll leisten. Zum einen werden sie meist nebenberuflich betreut, oft genug aus Deutschland. Zum anderen haben sie meist keinen journalistischen Background oder Anspruch. Das ist verständlich und soll der Qualität dieser engagierten Seiten keinen Abbruch tun. Sie sind notwendig und gut. Georgien-News will mit allen kooperativ zusammenarbeiten und wird, sofern gewünscht, Links zu allen anbieten. Georgien-News versteht sich als Ergänzung zum bestehenden Internet-Angebot, nicht als Konkurrenz.

Georgien-News ist ein professionelles Projekt, aber auch ein kommerzielles. Wie jede Zeitung, wie jeder Sender und jeder Verlag muss Georgien-News seine Kosten erwirtschaften. Die demokratischste Form der Medien-Finanzierung ist die Werbung. Sie steht jedem offen, der sich von der Werbung in Georgien-News einen Vorteil verspricht. Es hängt ausschliesslich von der journalistischen Qualität ab, ob Georgien-News als Werbepartner interessant wird oder nicht. Eines aber ist klar: Es gibt eine strikte Trennung von Werbe-Geschäft und journalistischer Berichterstattungspflicht. So wie in jedem traditionellen Verlag oder Mediengeschäft.

Das Projekt Georgien-News ist schon seit langem geplant, kein Schnellschuss. Die Zeit ist jetzt einfach reif für dieses neue journalistische Produkt im Internet. Trotz langer Vorbereitung brauchen wir aber noch einige Zeit, um all unsere Informationsangebote und Serviceleistungen nach unseren Qualitätsvorstellungen aufzubauen. In dieser Woche starten wir mit dem journalisitischen Teil, der Serviceteil wird in 14 Tagen folgen.  

Sicher werden wir auch Fehler machen, einiges zu korrigieren haben, anderes zu unserem Konzept hinzuzufügen, vielleicht auch einiges zu streichen. Dabei sind wir auf Sie, unsere Besucher und Leser, angewiesen. Für Sie stürzen wir uns in dieses Abenteuer. Begleiten Sie Georgien-News, dieses spannende Informationsprojekt mit Ihrem Interesse, Ihrer Kritik und Ihren Anregungen. Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen, den Dialog mit allen, die an Georgien und dem Kaukasus interessiert sind.

Wir freuen uns auf Georgien-News.

Freundliche Grüsse aus dem Kaukasus

Ihr

Rainer Kaufmann

Herausgeber und Chefredakteur

 

 


Rainer Kaufmann
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