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Im nächsten Sommer ist es soweit: Der Nationalpark Bordschomi-Charagauli
öffnet seine Pforten für Touristen und Besucher. Dies
erklärte die deutsche WWF-Koordinatorin für den Tourismus
im Nationalpark, Karin Steinmetzer, auf einer Präsentation
für Reiseveranstalter und Presse. Der Nationalpark Bordschomi-Charagauli
wurde mit einer 16 Millionen DM Finanzspritze der Bundesrepublik
Deutschland in den letzten Jahren aufgebaut. Um die Vorbereitungen
im Besucherservice und Tourismus anzukurbeln, hat die GTZ (Gesellschaft
für Technische Zusammenarbeit) im Rahmen des CIM-Progeamms
(Centrum für Internationale Migration und Entwicklung) eine
zweijährige Koordinationsstelle beim georgische WWF (World
Wildlife Fund) installiert, der im Auftrag der KfW (Kreditanstalt
für Wiederaufbau) die Umsetzung des Nationalparkkonzeptes betreut
hat. Der Park hat eine Grösse von 68.000 ha und deckt somit
1 % der Fläche Georgiens ab. Es ist der erste Nationalpark
im Lande, der internationalen Standards entspricht.
Von den 16 Millionen DM wurden knapp 3 Millionen für die Umsetzung
des Parkkonzeptes verwendet, darunter muss man die Verwaltung des
Nationalparks, das Erstellen eines Managementsplanes verstehen,
den Bau von Wegen und Unterkünften für die Ranger und
Besucher. 1,7 Millionen DM wurden in Training und Ausbildung eingesetzt
und fast 17 Millionen DM erhält die sogenannte Unterstützungszone,
das sind die an den eigentlichen Nationalpark angrenzenden Gebiete.
Mit diesem Geld
wurden dort über den sogenannten "Georgian Social Investment
Fund - GSIF" Infrastrukturmassnahmen gefördert, u.a. Bewässerungsprojekte,
Schulbausanierungen oder Gemeindezentren. In diesen Topf hat auch
die Weltbank erhebliche Mittel eingeschossen, sodass rund um den
Nationalpark Bordschomi-Charagauli ganz erhebliche Finanzmittel
geflossen sind. Im nächsten Jahr soll ein neues Millionen $
schweres Weltbankprojekt "GSIF 2" aufgelegt werden, mit
dem die Infrastruktur der Region rund um den Nationalpark weiter
gefördert werden soll.
Der Eintritt
in den Nationalpark ist nur mit Führern erlaubt, die von der
Nationalparkverwaltung gestellt werden, es dürfen auch nur
die ausgeschilderten Wege begangen werden. Acht Parkeingänge
mit Rangerstationen gibt es, dazu weitere Rangerstationen im Park
und drei Hütten für Touristen und Besucher, die jeweils
12 Schlafplätze bieten und jede Menge Platz für Camping.
Im nächsten Jahr, erklärte Karin Steinmetzer bei der Präsentation
in Bordschomi, sollen vier Pferdevermietungsstationen dazukommen.
Entsprechende Kredite sollen an private Kleinunternehmer an drei
Eingangsstationen zum Park und einen in Bakuriani ausgegeben werden.
Ausserdem ist an den Bau eines Besucher-Zentrums gedacht, in dem
sich Touristen und Gäste über das vielfältige Angebot
des Nationalparks informieren können.
Ein intensive
Kooperation ist mit der GGMW geplant, der Georgian Glas and Minerwal
Water Company, dem Lizenz-Abfüller von Bordschomi-Mineralwasser.
Vor allem bei der Werbung will man die positiven Images beider Produkte
- Wasser und Nationalpark - zusammenbringen. Ausserdem hat sich
Mamuka Khazaradze, Präsident von GGMW und der TBC-Bank, angeboten,
die grösste Pferdeverleihstation in Bordschomi mit Pferden
auszustatten. Vor allem auf dem russischen Markt, wo das Bordschomi-Mineralwasser
längst wieder Marktführer geworden ist, will man über
den Mineralwasservertrieb auch Werbung für den Nationalpark
machen.
Noch etwas
im Rückstand sind die georgischen Nationalpark-Verwalter mit
dem Ausbau des Wegenetzes und der Touristenpfade. Eine ganze Reihe
von neu angelegten und ausgeschilderten Wegen durch die attraktivsten
Teile des Nationalparks wurden versprochen und teilweise in Werbeprospekten
bereits angekündigt, im kommenden Jahr sind aber nur vier betriebsbereit.
Das sind die Tagestouren von Bordschomi/Likani nach Kwawischebi
und der Trail von Nunisi (in der Nähe von Surami) nach
Sanawi (kurz vor Bordschomi). Als Mehrtagestouren werden angeboten
der Zweitages-Trail von Azkuri zur Amarati-Hütte und zurück
(auf einem anderen Weg) und die Fünftagestour von Bordschomi
zur Rangerhütte am Lomisi, dann zur Lomisi-Touristenhütte
und über die Touristenhütte Didi Sachwlari zum Parkeingang
Marelisi/Charagauli. Alle Wege können sowohl zu Fuss als auch
mit Pferden begangen werden. GN hat die zweitägige Pferdetour
von Azkuri auf die Amaratihütte und zurück getestet. Das
Ergebnis ist überaus positiv. (>>> Auf dem Pferd durch
den Nationalpark Bordschomi-Charagauli).
Für
Naturfreunde ist neben der faszinierenden Landschaft, die von 300
m auf 2.642 m Höhe führt, vor allem der Bestand an seltenen
Tieren und Pflanzen von Bedeutung. Im Nationalpark findet man Luchse
(Linx linx), Rotwild (Cervus elaphus), Wildkatzen (Felis silvestris)
und Braunbären (Ursus arctos). Besonders interessant ist der
Kaukasische Salamander (Mertensiela caucasica), der nur in Georgien
und der Nordtürkei vorkommt. Die Flora bietet neben wunderschönen
und artenreichen Wäldern hochalpine Zonen mit einem ungewöhnlich
reichhaltigen Besatz an Orchideen, Lilien, Rhododendren, Iris und
anderen Pflanzen.
Umfangreiches
neues Informationsmaterial in georgisch, englisch, deutsch und russisch
ist in Vorbereitung, sodass zum Frühjahr nächsten Jahres
dann wirklich der Besucher-Service aufgenommen werden kann. Die
Marketing-Strategen setzen dabei neben der überwältigenden
Schönheit der Natur vor allem darauf, dass der Nationalpark
absolut sicher und von Tbilissi aus auf sehr guten Strassen in rund
zwei Stunden erreichbar ist. So wird sich der Grossteil der Besucher
zunächst einmal aus Georgiern und den in Tbilissi residierenden
Ausländern rekrutieren, wenngleich aufgrund der durchaus vernünftigen
Preisgestaltung der Nationalparkverwaltung, soweit sie bis jetzt
abzusehen ist, auch für Europäer passable Preisangebote
gemacht werden können. Die Preisvorschläge liegen noch
beim Wirtschaftsminister, der sie zu genehmigen hat. Die Verwaltung
des Nationalparks bietet in ihrem Besucherservice Führungen
und Übernachtungen in den Touristen- und Ranger-Hütten
an. Der Verleih der Pferde wird von Privatunternehmern organisiert
werden, die mit einer Starthilfe durch die GTZ ausgestattet werden.
Alle übrigen Dienstleistungen rund um den Ntionalpark werden
von privaten Unternehmen angeboten.
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Vor
allem im Frühjahr ist der Nationalpark Borschomi-Charagauli ein
Eldorado für Blumenfreunde. Die folgenden Fotos hat uns zum grössten
Teil der WWF Georgien dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.
Sie können die Fotos durch Anklicken vergrössern
Lilium zvovitsianum
Orchideenwiese
Doronicum macrophyllum
Campanula tratretteri
Paeonia ruprechtiana
Papaver orientale
Silene compacta
Primula woroniwii
Scutllaria orientalis
Polygonum carneum
Geranium gymnocaulon
Paeonia steveniana
Aetheopappus pulcherrrimus
Caltha palustris
Leontodon hispidus
Cephalaria gigantea
Rhododendron ponticum
Scilla rosenii
Tragopogon reticulatus
Aconitum orientale
Aruncus vulgaris
Gladiolus kotschyanus
Iris sibirica
Silene lacera
Geranium psilostemon
Dactylorhiza urvilleana
Geranium pallens
Galanthus caucasicus
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