Ausgabe 15/02, 9. Okt. Archiv
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Im nächsten Sommer ist es soweit: Der Nationalpark Bordschomi-Charagauli öffnet seine Pforten für Touristen und Besucher. Dies erklärte die deutsche WWF-Koordinatorin für den Tourismus im Nationalpark, Karin Steinmetzer, auf einer Präsentation für Reiseveranstalter und Presse. Der Nationalpark Bordschomi-Charagauli wurde mit einer 16 Millionen DM Finanzspritze der Bundesrepublik Deutschland in den letzten Jahren aufgebaut. Um die Vorbereitungen im Besucherservice und Tourismus anzukurbeln, hat die GTZ (Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) im Rahmen des CIM-Progeamms (Centrum für Internationale Migration und Entwicklung) eine zweijährige Koordinationsstelle beim georgische WWF (World Wildlife Fund) installiert, der im Auftrag der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) die Umsetzung des Nationalparkkonzeptes betreut hat. Der Park hat eine Grösse von 68.000 ha und deckt somit 1 % der Fläche Georgiens ab. Es ist der erste Nationalpark im Lande, der internationalen Standards entspricht.

Von den 16 Millionen DM wurden knapp 3 Millionen für die Umsetzung des Parkkonzeptes verwendet, darunter muss man die Verwaltung des Nationalparks, das Erstellen eines Managementsplanes verstehen, den Bau von Wegen und Unterkünften für die Ranger und Besucher. 1,7 Millionen DM wurden in Training und Ausbildung eingesetzt und fast 17 Millionen DM erhält die sogenannte Unterstützungszone, das sind die an den eigentlichen Nationalpark angrenzenden Gebiete. Mit diesem Geld

wurden dort über den sogenannten "Georgian Social Investment Fund - GSIF" Infrastrukturmassnahmen gefördert, u.a. Bewässerungsprojekte, Schulbausanierungen oder Gemeindezentren. In diesen Topf hat auch die Weltbank erhebliche Mittel eingeschossen, sodass rund um den Nationalpark Bordschomi-Charagauli ganz erhebliche Finanzmittel geflossen sind. Im nächsten Jahr soll ein neues Millionen $ schweres Weltbankprojekt "GSIF 2" aufgelegt werden, mit dem die Infrastruktur der Region rund um den Nationalpark weiter gefördert werden soll.

Der Eintritt in den Nationalpark ist nur mit Führern erlaubt, die von der Nationalparkverwaltung gestellt werden, es dürfen auch nur die ausgeschilderten Wege begangen werden. Acht Parkeingänge mit Rangerstationen gibt es, dazu weitere Rangerstationen im Park und drei Hütten für Touristen und Besucher, die jeweils 12 Schlafplätze bieten und jede Menge Platz für Camping. Im nächsten Jahr, erklärte Karin Steinmetzer bei der Präsentation in Bordschomi, sollen vier Pferdevermietungsstationen dazukommen. Entsprechende Kredite sollen an private Kleinunternehmer an drei Eingangsstationen zum Park und einen in Bakuriani ausgegeben werden. Ausserdem ist an den Bau eines Besucher-Zentrums gedacht, in dem sich Touristen und Gäste über das vielfältige Angebot des Nationalparks informieren können.

Ein intensive Kooperation ist mit der GGMW geplant, der Georgian Glas and Minerwal Water Company, dem Lizenz-Abfüller von Bordschomi-Mineralwasser. Vor allem bei der Werbung will man die positiven Images beider Produkte - Wasser und Nationalpark - zusammenbringen. Ausserdem hat sich Mamuka Khazaradze, Präsident von GGMW und der TBC-Bank, angeboten, die grösste Pferdeverleihstation in Bordschomi mit Pferden auszustatten. Vor allem auf dem russischen Markt, wo das Bordschomi-Mineralwasser längst wieder Marktführer geworden ist, will man über den Mineralwasservertrieb auch Werbung für den Nationalpark machen.

Noch etwas im Rückstand sind die georgischen Nationalpark-Verwalter mit dem Ausbau des Wegenetzes und der Touristenpfade. Eine ganze Reihe von neu angelegten und ausgeschilderten Wegen durch die attraktivsten Teile des Nationalparks wurden versprochen und teilweise in Werbeprospekten bereits angekündigt, im kommenden Jahr sind aber nur vier betriebsbereit. Das sind die Tagestouren von Bordschomi/Likani nach Kwawischebi und der Trail von Nunisi (in der Nähe von Surami) nach

Sanawi (kurz vor Bordschomi). Als Mehrtagestouren werden angeboten der Zweitages-Trail von Azkuri zur Amarati-Hütte und zurück (auf einem anderen Weg) und die Fünftagestour von Bordschomi zur Rangerhütte am Lomisi, dann zur Lomisi-Touristenhütte und über die Touristenhütte Didi Sachwlari zum Parkeingang Marelisi/Charagauli. Alle Wege können sowohl zu Fuss als auch mit Pferden begangen werden. GN hat die zweitägige Pferdetour von Azkuri auf die Amaratihütte und zurück getestet. Das Ergebnis ist überaus positiv. (>>> Auf dem Pferd durch den Nationalpark Bordschomi-Charagauli).

Für Naturfreunde ist neben der faszinierenden Landschaft, die von 300 m auf 2.642 m Höhe führt, vor allem der Bestand an seltenen Tieren und Pflanzen von Bedeutung. Im Nationalpark findet man Luchse (Linx linx), Rotwild (Cervus elaphus), Wildkatzen (Felis silvestris) und Braunbären (Ursus arctos). Besonders interessant ist der Kaukasische Salamander (Mertensiela caucasica), der nur in Georgien und der Nordtürkei vorkommt. Die Flora bietet neben wunderschönen und artenreichen Wäldern hochalpine Zonen mit einem ungewöhnlich reichhaltigen Besatz an Orchideen, Lilien, Rhododendren, Iris und anderen Pflanzen.

Umfangreiches neues Informationsmaterial in georgisch, englisch, deutsch und russisch ist in Vorbereitung, sodass zum Frühjahr nächsten Jahres dann wirklich der Besucher-Service aufgenommen werden kann. Die Marketing-Strategen setzen dabei neben der überwältigenden Schönheit der Natur vor allem darauf, dass der Nationalpark absolut sicher und von Tbilissi aus auf sehr guten Strassen in rund zwei Stunden erreichbar ist. So wird sich der Grossteil der Besucher zunächst einmal aus Georgiern und den in Tbilissi residierenden Ausländern rekrutieren, wenngleich aufgrund der durchaus vernünftigen Preisgestaltung der Nationalparkverwaltung, soweit sie bis jetzt abzusehen ist, auch für Europäer passable Preisangebote gemacht werden können. Die Preisvorschläge liegen noch beim Wirtschaftsminister, der sie zu genehmigen hat. Die Verwaltung des Nationalparks bietet in ihrem Besucherservice Führungen und Übernachtungen in den Touristen- und Ranger-Hütten an. Der Verleih der Pferde wird von Privatunternehmern organisiert werden, die mit einer Starthilfe durch die GTZ ausgestattet werden. Alle übrigen Dienstleistungen rund um den Ntionalpark werden von privaten Unternehmen angeboten.






  

  

Vor allem im Frühjahr ist der Nationalpark Borschomi-Charagauli ein Eldorado für Blumenfreunde. Die folgenden Fotos hat uns zum grössten Teil der WWF Georgien dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.
Sie können die Fotos durch Anklicken vergrössern



Lilium zvovitsianum


Orchideenwiese


Doronicum macrophyllum


Campanula tratretteri


Paeonia ruprechtiana


Papaver orientale


Silene compacta


Primula woroniwii


Scutllaria orientalis


Polygonum carneum


Geranium gymnocaulon


Paeonia steveniana


Aetheopappus pulcherrrimus


Caltha palustris


Leontodon hispidus


Cephalaria gigantea


Rhododendron ponticum


Scilla rosenii


Tragopogon reticulatus


Aconitum orientale


Aruncus vulgaris


Gladiolus kotschyanus


Iris sibirica


Silene lacera


Geranium psilostemon


Dactylorhiza urvilleana



Geranium pallens


Galanthus caucasicus

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