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Die meisten fahren vorbei. Entweder lassen sie Bordschomi auf
ihrem Weg nach Wardsia links liegen oder sie biegen schon vorher
ab nach Bakuriani. Dabei versaumen sie einen der vertraumtesten
Platze im Lande: den Bahnhof Bordschomi-Park. Erbaut wurde das Kleinod
in den 50-er Jahren ganz im Stile, der sich mit dem Namen Stalin
verbindet. Ein klassizistischer Hauptbau mit zwei Saulen-Gangen
als Nebengebaude. Schon von aussen ein besonders schones Exemplar
sozialistischer Bahnhofsarchitektur. Der Reiz des kleinen Bauwerks
liegt aber im Innern, wo schon nach dem ersten Eindruck die Zeiteinfach
stehen geblieben ist. Der handgemalte Fahrplan zeigt, aus welchen
Stadten des einstigen Riesenreiches fruher einmal die Kurgaste nach
Bordschomi kamen. Heute fahrt nur noch zweimal am Tag einer der
leicht angejahrten und reichlich patinierten Zuge in die georgische
Hauptstadt. Der vor kurzem erst renovierte Bahnhof Bordschomi-Park,
ist fast so etwas wie ein kleines Museum, nicht nur fur Eisenbahnfreaks,
wie unsere Zufallsreportage mit Fotos von Rainer Kaufmann zeigt.
Vielleicht fuhrt Sie der Zufall auch einmal zum kleinen Bahnhof
von Bordschomi. Ubrigens: Von hier aus lohnt sich ein Spaziergang
in den fruheren Kurpark, an dem der Zahn der Zeit zwar heftig genagt
hat. Aber einen Hauch von fruher, als hier die Oberklasse des zaristischen
wie auch des roten Riesenreiches lustwandelte, lasst sich noch immer
erahnen.
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