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Unsichtbare Pipe?
Wie die Pipelines gebaut werden
Bauphase 1:
Zunachst wird der genaue Verlauf der Olpipeline (markiert durch
die gestrichelte Linie) festgelegt. Dann erfolgt die Abmessung des
Baukorridors. Fur die Olpipeline wird ein 32 m breiter Baukorridor
festgelegt, 6 m links der eigentlichen Pipeline und 26 m rechts
der Pipeline
Bauphase 2:
Der Oberboden wird abgetragen und am rechten Rand des Baukorridors
deponiert. Damit wird der Sicherheitsbereich des Baukorridors markiert,
andererseits wird der wertvolle Oberboden aufbewahrt und am Ende
der Bauarbeiten wieder auf dem Baukorridor ausgebracht zu werden.
Bauphase 3:
Die Rohren werden angeliefert und neben der geplanten Pipetrasse
verschweisst. Die Schweissnahte werden nach internationalen Standards
vor der Verlegung mit Rontgenaufnahmen, Ultraschall und magnetischen
Methoden uberpruft.
Bauphase 4:
Die Rohren sind mit Korrisonsschutz angeliefert worden, wahrend
die Schweissnahte und Fittings vor Ort einen zusatzlichen Korrosionsschutz
erhalten. Gleichzeitig wird der Graben der Pipeline ausgehoben.
Bauphase 5:
Nach einer abschliessenden Sicherheitsuberprufung wird die Pipeline
in den Graben verlegt.
Bauphase 6:
Der Graben der Pipeline wird mit dem zuvor ausgehobenen Material
aufgefullt.
Bauphase 7:
Der zwischengelagerte Oberboden wird wieder gleichmassig auf der
Flache des Baukorridors verteilt.
Bauphase 8:
Auf dem Baukorridor wird durch Aussaat die ursprungliche Vegetation
wieder angesiedelt. Da der grosste Teil der Trasse uber extensiv
genutztes Weideland fuhrt, kann der grosste Teil der fur den Pipelinebau
verbrauchten Flache wieder der ursprunglichen Nutzung zugefuhrt
werden. Lediglich Pumpstationen oder kleinere Kontrollventile bleiben
sichtbar. Auf georgischem Territorium sind zwei Pumpstationen und
24 Kontrollventile vorgesehen.
Da nach der Olpipeline auch die paralell verlaufende Gastpipeline
verlegt wird, wiederholt sich derselbe Vorgang spiegelmassig auf
der anderen Seite des Baukorridors. Zunachst ist ein 32 Meter breiter
Arbeitskorridor fur die Olpipeline vorgesehen, dann ein ebenso breitere
Arbeitskorridor fur die Gaspipeline. Am Ende nach der Rekultivierung
werden fur beide Pipelines ein Korridor von je 8 Metern eingeschrankt
nutzbar, der Rest steht den Besitzern oder fruheren Nutzern uneingeschrankt
zur Verfugung.
Die Pipelinebauer haben sieben okologische Problembereiche aufgefuhrt:
- die Walder in der Umgebung von Tetrizkaro mit einer wertvollen
Flora und Fauna, insbesondere dem Braunbaren;
- das Bedeni-Plateau mit seinen wertvollen Wiesen;
- den Berg Taukweli, wo die endemische Art des grauen Waldhuhns
wohnt;
- das Nariani Tal und die Ktsia Weideflachen, wo ebenfalls seltene
Spezies vorkommen und die Wandervogel als vorubergehende Heimat
dienen;
- den Tzrazkaro-Pas mit wertvollen alpinen Wiesen;
- die Walder von Zichisdschari und Sakire mit vielen bedrohten Spezies;
- die Flussubergange von Kura und Potschkowi.
In Georgien sind insgesamt 6 Flussuberquerungen vorgesehen, je zweimal
die Kura und der Potschkowi, je einmal die Flusse Algeti und Ktsia.
Fur alle okologisch sensiblen Bereiche haben die Pipelinebauer den
interessierten Verbanden ausfuhrliche Schutz- und Ausgleichsmassnahmen
vorgeschlagen. So soll zum Beispiel pro 100 gefallten Baumen 150
standorttypische Neupflanzungen vorgenommen werden. Wahrend der
Bauphase sollen vor allem seltene und bedrohte Tierarten besonders
beobachtet werden, um rechtzeitig weitere Massnahmen zu deren Schutz
treffen zu konnen. Ausserdem wurden Vereinbarungen getroffen, um
wertvolle Kulturguter am Rande der Trasse zu schutzen oder Verhaltensmasregeln,
sollten die Pipelinebauer beim Aufgraben auf kulturhistorisch wertvolle
Funde stossen.
Das Bauprojekt wird sowohl von internationalen Sicherheitsprufern
als auch von einer Gruppe von Wissenschaftlern der georgischen Akademie
fur Wissenschaften begleitet und uberwacht. In jedem Bezirk haben
die Pipelinebauer eine Art Burgerburo eingerichtet, bei dem sich
die betroffenen Grundstuckseigner und auch andere Burger melden
konnen, wenn sie Fragen oder Beschwerden zum Pipelinebau vorzubringen
haben. |
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