Ausgabe 9/02, 19. Juni
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Eigentlich fährt man als Fremder an diesem Lokal eher vorbei. Es sieht ja nicht besonders einladend aus, eine von vielen Chatschapuri- und Schaschlik-Kneipen an der Strasse. Wenn man aus Tbilissi kommt, liegt es kurz vor dem Ziel Bordschomi, warum also anhalten? Fährt man zurück nach Tbilissi, liegt es kurz hinter Bordschomi, auch dann hat man meist schon gespeist und nur noch sein Ziel, die Hauptstadt, vor Augen. Und das georgische Schild mit der Aufschrift "Hausmannskost" macht einem nicht sonderlich an, selbst wenn man es lesen könnte. Trotzdem verpasst jeder, der hier vorbeifährt, einen besonderen Genuss, weshalb wir von GN mit diesem Lokal eine unregelmässige Reihe "GN-Geheimtip" eröffnen.

Rveli heisst das Dorf, an dessen Eingang, von Bordschomi her gesehen, ein Restaurant liegt, das nach unserer Meinung die besten Forellen im Land anbietet, zumindest aber die frischesten, denn die Fische schwimmen noch im runden Betonteich, wenn der Gast kommt, und werden erst auf seine Bestellung hin gefangen und geschlachtet. Frischer geht es nicht mehr, in etwas Butter kurz angebraten, ein mittleres Gaumen-Ereignis.

Der Rest der Speisekarte ist bekannt: gute Chatschapuri, frische Salate, Schaschlik, Kartoffel, alles in bekannter Qualität - Hausmannskost eben. Aber das hat man unter Umständen bereits in Bordschomi oder Bakuriani gegessen. Trotzdem fahre ich grundsätzlich an diesem Lokal nicht vorbei, Platz für eine oder zwei Forellen ist in jedem noch so gefüllten Magen. Und der Preis mit 4 GEL pro mittelprächtiger Forelle ist auch akzetabel. Die Fische stammen übrigens aus einer Teichzucht in Achalziche, sind von festem und mageren Fleisch und, wie gesagt, wirklich schmackhaft. Sie werden in Rveli auch gekonnt zubereitet und ansprechend serviert.


 















 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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