Ausgabe 9/02, 19. Juni
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Neue Züricher Zeitung Totale
Konfusion nach den georgischen Lokalwahlen
Trotz aller Konfusion
und so manchen abenteuerlichen Vorkommnissen am Wahltag - in der Stadt
Rustawi stahlen Bewaffnete einen ganzen Lastwagen voll Wahlmaterial
- bestätigten die Lokalwahlen einen sich schon seit längerem abzeichnenden
Trend. Präsident Schewardnadse hat mindestens auf parteipolitischer
Ebene überhaupt keine Basis mehr. Seine frühere Partei, die Bürgerunion,
hatte sich nach der Krise vom letzten November, als die gesamte Regierung
entlassen wurde, in zwei bitter verfeindete Flügel gespalten. Der
loyale Flügel scheiterte nun bei der Wahl in Tbilissi an der Vier-Prozent-Schwelle
und wird im Stadtparlament nicht mehr vertreten sein. Der andere Flügel
unter der Leitung des früheren Parlamentspräsidenten Schwania war
per Gerichtsbeschluss von der Wahl disqualifiziert worden. Schwania
flüchtete sich mit seinen Getreuen zu den Christlich-Konservativen,
die gut 7 Prozent der Stimmen erhielten.
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