Am Sewansee fährt man normalerweise nur vorbei,
wenn man von Tbilissi nach Eriwan will oder umgekehrt. Oder man kommt
für einen kurzen Tagesausflug aus der armenischen Hauptstadt, besichtigt
die beiden Kirchen auf der Halbinsel und macht sich dann zhurück
nach Eriwan oder sucht noch die beiden Klöster von Dilishan. Dabei
entpuppt sich der See, der am höchsten gelegene Binnensee der ehemaligen
Sowjetunion, als abwechslungsrieches Landschaftswunder, wenn man sich
der Mühe unter-zieht, ihn zu umrunden. Da stehen bunte Holz-hütten
am Strand, als wäre man an einem nor-wegischen Fjord. Etwas weiter
hinter am See gibt sich die Landschaft italie-nisch verspielt, danach
wieder griechisch karg. Auf keinen Fall wie an einem Binnensee auf ei-ner
Höhe von 2.000 Me-tern. Dazu kommen ein paar wirklich sehenswerte
Kirchen und der Friedhof von Noradus mit Hunder-ten von einzigartigen
Kreuzsteinen, den typi-schen Chatschkars. Wer am Sewansee nur schnell
vorbeieilt, ahnt nicht, was er alles an Eindrücken versäumt.
Mittlerweile hat sich auch das Angebot an Hotels und Restaurants ganz
erheblich gebessert, für viele Eriwaner ist der Sewansee die einzige
Möglichkeit, einen som-merlichen Badeurlaub zu verbringen. Direkt
an der Autobahn gelegen, wartet gar ein neuen Top-Hotel mit Badepark auf
zah-lungskräftige Gäste. Zum Mittag- oder Abendessen empfiehlt
das GN-Team die einfache Strandkneipe am Sewan-Motel: Gegrillte Auberginen,
Fisch und Kebab, dazu armenischen Roquefort, Lawasch-Fla-denbrot und einen
exqui-siten armenischen Kognak vor einer griechischen Meereskulisse 2.000
m über dem Meeresspiegel - das Angebot ist nach wie vor einmalig.