Schindisi liegt hoch uber Tbilissi und hoch uber dem Mtazminda.
Wenn man in der beliebten Sommerfrische nahe von Tbilissi ist, kann
man auf den Fernsehturm herabblicken und auf die Teile der Stadt.
Von hier aus gehts uber Kodschori nach Betania oder Zchneti und
Manglisi, eine schone Mittelgebirgslandschaft schliesst sich an.
Schinidisi, rund 20 Autominuten von der Stadtmitte Tbilissis
entfernt, war schon immer ein beliebter Ausflugsort mit Gastronomie.
Viele Hauptstadter, so erfahren wir, sind schon zur Sowjetzeit
hier hoch gekommen, um beispielsweise die besonders beliebten
Chinkali zu essen.
Mittlerweile ist Schindisi als aufstrebender Platz fur Sommerhauser
und Datschen der neuen georgischen Mittel- und Oberschicht bekannt,
kein Wunder dass ob dieser gestiegenen Nachfrage die Gastronomie
mit einem au?erordentlichen Investment folgte. "Landhaus"
heisst der gro?e, neu erbaute Komplex, der direkt an der Stra?e
nach Kodschori liegt.
Er beherbert gleich eine ganze Reihe von Betrieben:
Restaurant
Bierbar
Fitness-Center
Backerei und Supermarkt
Hotel mit Konferenzraum (im Bau)
Ein stattlicher Komplex ist da entstanden oder noch im Entstehen,
die Investoren sind Auslander hei?t es, mehr wollten die Geschaftsfuhrer
zum Hintergrund ihrer Gesellschaft nicht sagen. Das ist normal
in Georgien und sollte zu keinen besonderen Interpretationen fuhren.
Ein Blick auf die Speisekarte, die als eines der wenigen Restaurants
in der georgischen Hauptstadt aserische Kuche anbietet, lasst
vermuten, woher die auslandischen Geldgeber fur diese Gastro-Burg
kommen.
Der Restaurantbereich bietet Platze fur ein paar Hundert Leute.
Im gro?en Innensaal konnen alleine 200 Menschen verkostigt werden,
ein beliebter Platz, sagen die Manager, fur Hochzeiten und Bankette.
Und sie sagen, dass alle Gro?en der georgischen Gesellschaft bereits
hier gewesen seien mit Ausnahme des Staatsprasidenten. Wer die
Phalanx der Limousinen sieht, die normalerweise vor dem Landhaus
parkt, kann das nachvollziehen, wenngleich es falsch ware, den
Platz als einen Zufluchtsort der Superreichen zu bezeichnen. Das
Publikum ist sehr gemischt, die Preise der umfangreichen Speisekarte
durchaus im
Rahmen dessen, was auch ein mittelstandischer Normalverdiener
im Angestellenbereich berappen kann. Mit 10 bis 15 Lari kann man
satt werden - wer will, kann naturlich mehr ausgeben - und dies
zu durchaus bemerkenswerten Qualitaten. Jedenfalls sind alle Speisen,
die wir probierten, empfehlenswert. Spitzenpreise fanden wir eine
Fischplatte (35 GEL), von der aber gut drei Personen satt werden
konnen. Die meisten Vorspeisen liegen bei 3 - 7 GEL, hauptspeisen
bei 5 - 10 GEL, von ein paar Ausnahmen nach oben abgesehen.
Von der georgischen Palette sind zu erwahnen das Huhn in Brombeersauce
oder die Auberginen mit Walnussen, die uns hier oben besonders
schmeckten, wie auch der Tomaten-Gurken-Salat in Walnuss-Dressing.
Naturlich haben wir aserisches probiert: Lulle Kebab,
Kartoffel-Kebab, Mariniertes und gegrilltes Rindfleisch und gegrillte
Tomaten und Auberginen. Das war alles in Ordnung, wobei vor allem
der Preis uberzeugte: 15 GEL fur zwei Personen, reichlich fur
ein normales Essen, ohne Getrank naturlich. Die Getrankepreise
sind ebenfalls im Rahmen, Flaschenweine in der Regel fur 7 bis
15 GEL, wers bodenstandiger mag, dem sein ein trockener und durchaus
passabler kachetischer Landwein empfohlen: 4 GEL fur 1,5 Liter,
wenn das nicht ein wettbewerbsfahiger Preis ist.
Im Sommer recht angenehm und beliebt sind die beiden Freiluftterrassen
vor dem Restaurant und der schmucke Innenhof, auf dem sich uberwiegend
junges Publikum trifft. Ein Platz zum gesehen werden und naturlich
auch zum Zuschauen, wenn georgische Zelebritaten ihren PS-Kutschen
entsteigen und ins Restaurant entschwinden. Manch ein Defilee,
das wir beobachten durften, hatte durchaus filmreifes Niveau.
Direkt neben dem Restaurant liegt der Fitnessbereich, ein schones
Hallenbad mit Bar, Sonnenterrasse, Saune und Fitnessraum - Eintritt
7 GEL pro Stunde. Am anderen Ende des Komplexes befindet sich
eine Backerei, ein Supermarkt und die aserische Kuche. Hier entsteht
noch ein kleines Coupee. Hinter dem Restaurant-Komplex wird gerade
ein Hotel fertiggestellt, das mit 34 Zimmern recht anstandig ausgelegt
ist. Das Hotel bekommt einen Konferenzraum und wird damit durchaus
eine interessante Alternativen zu den gro?en Konferenzhotels in
der Schwule der georgischen Hauptstadt.
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