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Ausgabe 11/03
1. Juli


Im August startet eine Jugendgruppe des Deutschen Alpenvereins (DAV) zu ihrer ersten Kaukasus-Expedition. Ziel der insgesamt vierwöchigen Reise ist der höchste Berg Georgiens, der Schkara (5.068 m) in Swanetien, den die Gruppe auf der selten begangenen Südwandroute besteigen will. Davor ist eine Akklimatisationstour auf den Kazbek (5.033 m) geplant, danach noch eine dreitägige "Promotiontour" durch den Nationalpark Bordschomi-Charagauli.

Im Vorfeld des Expedition gab es hinter den Kulissen Diskussionen um die Sicherheit der Alpinisten vor allem in Swanetien, weswegen die gesamte Expedition kurzfristig infrage gestellt worden war. Die Organisatoren, Sepp Steinmetzer und Markus Stadler, ließen sich ihr Projekt allerdings nicht mehr ausreden. Sie kooperieren in Swanetien mit der Leitung des bekannten Alpinistencamps Sess`cho, die als Gastgeber fungiert und damit nach swanischer Tradition die Verantwortung für die Sicherheit ihrer Gäste übernimmt. Damit dürften nach allen Erfahrungen die Sicherheitsrisiken in Swanetien nicht größer sein als in jedem anderen Expeditionsgebiet der Erde.

So erfolgt die Anreise nach Uschguli denn auch nicht über das Ingurital sondern durch Außerswanetien und damit über Lentechi, wo die Leitung des Alpinistencamps Sesscho beheimatet ist. Für einen Tag sind die Alpinisten aus Deutschland denn auch Gäste in Lentechi, bevor sie über Sess`cho und den Zagar-Pass nach Uschguli fahren, wo am Fuße der Schkara-Südwand das Basislager errichtet wird. Östlich vom Basislager bietet sich, so die Ausschreibung der Expedition, der Südostgipfel (4.500 m) und der Mt. Ushguli (4.250 m) für schwere Felsrouten und Mixed-Kletterei an, mit vermutlichen Schwierigkeiten bis in den alpinen siebten Schwierigkeitsgrad. Auch Neutourenpotential sollte dort zu finden sein. Ein weiterer Akklimatisationsgipfel für die Expeditionsteilnehmer ist der Südgipfel (4.350 m) mit Variationsmöglichkeiten in Fels und Eis. Ein interessantes Couloir befindet sich am Pik Schota Rustaweli (4.960 m), wo allerdings die Schwierigkeiten aufgrund fehlender Informationen schlecht abgeschätzt werden können.

Die Anstiegsroute auf den Hauptgipfel des Schkara, dessen Höhe mit 5.184 m angegeben wird, zieht sich über die "rechte Rippe" der zentralen Südwand. Zwischen dem Basislager und dem Gipfel liegen ca. 3.000 Höhenmeter, was voraussichtlich mehrere Biwaks in der Route erfordert. Die Expeditionsleitung erwartet im unteren Felsgürtel Schwierigkeiten bis zum fünften Schwierigkeitsgrad. Bei trockenen Verhältnissen handelt es sich überwiegend um Felskletterei, im Gipfelaufbau wird kombinierte Fels- und Eiskletterei gefordert. Die objektiven Gefahren wie Stein- und Eisschlag sind auf kurze Passagen beschränkt. Die Südwand wird sehr selten versucht, die Seilschaften, die in den letzten 10 Jahren hier kletterten können an einer Hand abgezählt werden. Jedenfalls ist den Organisatoren keine erfolgreiche Durchsteigung aus jüngerer Zeit bekannt.

Bei der Besteigung des Kazbek (5.033 m) wollen die deutschen Alpinisten nach einem ersten "gemütlichen" Akklimatisationstag auf der Meteostation über die gut 50 Grad steile süd-ost exponierte Eiswand angehen. Nach der Schkara-Besteigung wird die neunköpfige Gruppe auf dem Rückweg noch eine dreitätige Durchquerung des Nationalparks Bordschomi-Charagauli anhängen, um, wie es in der Expeditionsausschreibung heißt, den Ausbau des Wanderwegenetzes zu unterstützen und mit entsprechenden Publikationen in deutschen Medien den Nationalpark Bordschomi-Charagauli bekannt zu machen.

Ein Teil der Gruppe wird danach noch ein kurzes Kulturprogramm in Georgien anhängen. Start der Expedition ist der 7. August, der Rückflug ist für den 7. September geplant. www.georgien-news.de wird während der Expedition regelmäßig über deren Fortgang berichten. Weitere Informationen unter: www.stadler-markus.de/kaukasus.


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