Ausgabe 9/03
28. Mai
 TV-Termine:

 Schätze der Welt:
 Baku – Land des
 Feuers

 3sat: 11. Mai, 21.00 Uhr
 SWR: 18. Mai, 13.15 Uhr

 Schätze der Welt:
 Mzcheta – Wunder der
 Nino

 3sat: 18. Mai, 21.00 Uhr
 SWR: 25. Mai, 13.15



Zwischen der Orthodoxie und den Minoritätenkirchen Georgiens zeichnet sich nach einigen Jahren der Spannung eine deutliche Annäherung ab. Kurz nach Ostern trafen sich in der Kathedrale der Baptisten in Tbilissi der orthodoxe Metropolit Anstase aus Rustawi und Baptistenbischof Malchas Songulaschwili. Anastase galt innerhalb der orthodoxen Hierarchie als einer der heimlichen Förderer des exkommunizierten Piesters Basil Mkalawischwili, der mit seiner Anhängerschaft im Januar diesen Jahres einen ökumenischen Gottesdienst in der Baptistenkirche gesprengt hatte. Seit einigen Jahren sind u.a. die Zeugen Jehowas Zielscheibe militanter Attacken dieser ultra-orthodoxen Gruppe. Anastase hatte sich im vergangenen Jahr in einem TV-Interview massiv gegen die Anwesenheit religiöser Minderheiten in Georgien ausgesprochen. (Siehe "Baptisten in Georgien")

Bei ihrem Versöhnungsgespräch sprachen sich beide Würdenträger dafür aus, die Verletzungen der Religionsfreiheit in Georgien zu beenden. Anastase entschuldigte sich förmlich für öffentliche Anschuldigungen und Übergriffe auf die Baptisten-Gemeinde und versicherte, dass er niemanden erlauben werde, Probleme zu verursachen, wobei er den exkommunizierten Priester Basil Mkalawischwili ausdrücklich eingeschlossen haben soll.

Die beiden Kirchenführer haben sich lange Zeit über Religion und Politik unterhalten, aber auch über ihre private Lebensverhältnisse, über Weingärten und Wein ....., heisst es in einer Information aus der Umgebung des Baptistenbischofs. Schliesslich tauschten die beiden Versöhnungsgeschenke aus. Der Orthodoxe hatte eine Ikone des heiligen Georg mitgebracht, der Baptist überreichte seinem Gast eine Ausgabe einer neuen georgischen Bibel, ein durchaus symbolisches Geschenk. Denn der Baptist war als Wissenschaftler und Übersetzer mehr als zehn Jahre lang Mitglied einer Kommission des orthodoxen Patriarchats, die eine moderne georgische Bibelübersetzung erarbeiten sollte.


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