Acht ausgeschilderte Wanderrouten, sieben Parkeingänge mit
fünf Rangerstationen, vier Touristenhütten und 4 Rangerhütten
im Innern des Nationalparks und - ganz neu - vier Pferdeverleihstationen:
der Nationa-park Bordschomi-Charagauli erwartet seine erste Tourismussaison.
Über drei Millionen DM hat die Bundesrepublik in den Aufbau
des ersten Nationalparks in Georgien investiert, rund 13 Millionen
flossen überdies in Infrastruktur der Umgebung. Seit einem
Jahr ist Dr. Karin Stein-metzer, eine deutsche Tourismusexpertin
der CIM (Centrum für inter-nationale Migration und Entwicklung
- eine GTZ-Tochter) in Georgien, um der Parkverwaltung beim Aufbau
eines touristischen Vermarktungs-konzepts zu helfen. Jetzt, pünktlich
zur ersten Tourismussaison, sind die touristischen Angebote samt
Infrastruktur geschaffen. Gleichzeitig wird mit neuen Flyern und
Postern die Werbung angekurbelt. Im Flyer werden auf übersichtlichen
3-D-Landkarten die Wanderrouten und alle anderen Service-Angebote
des Nationalparks aufgezeigt. Eine Karte zeigt die Bordschomi-Seite
des Nationalparks, die andere die Charagauli-Seite. (Beide Karten
können durch Anklicken vergrössert werden).
In Bordschomi ist die Parkverwaltung samt Besucherzentrum unter-gebracht.
Hier bietet ein kleiner Rundweg einen ersten Einblick in die Schönheiten
des Nationalparks. Die Parkeingänge liegen auf der Bord-schomi-Seite
in den Orten Zanavi, Likani, Kvabiskhevi, Atskuri, ein weiterer
bei Abastumani. Auf der Charagauli-Seite gibt es zwei weitere
Parkeingänge und zwar in Marelisi und Nunisi. Der Zutritt
zum National-park ist nur mit ausgebildeten Führern der Nationalparkverwaltung
gestattet, es dürfen auch nur die ausgewiesenen Wege begangen
werden.
An vier Orten werden kleine Pferdeverleihstationen aufgebaut,
die mit Krediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau finanziert
werden. Diese liegen bei den Parkeingängen Likani, Atskuri
und Marelisi, eine weitere Pferdeverleihstation wird in Bakuriani
angesiedelt. Damit gibt es für Touristen nach einem zwei-
oder dreitägigen Ritt durch den Nationalpark die Möglichkeit,
in und um Bakuriani noch ein paar Tage Reiterurlaub anzuhängen.
Jede Pferdestation wird vorerst mit fünf tuschetischen Bergpferden
ausgerüstet. Das sind kleinwüchsige, besonders gutmütige
Pferde, die auch Touristen mit weniger Reiterfahrung problemlos
über die Berge bringen.
In insgesamt acht Touristenhütten und Rangerstationen können
Touristen im Nationalpark untergebracht werden. In Charagauli
ist über Winter ein kleines Touristenhotel entstanden, in
Bordschomi und Bakuriani ist die Hotel-Infrastruktur für
die Sommersaison mehr als ausreichend.
Folgende Routen für Wanderungen oder Pferdetouren sind im
Angebot. Die Saison dauert vom Mai bis Oktober.
Route 1: Likani - Lomistma - Sakhvlari
- Marelisi
Länge: 43 km
Dauer: 3 Tage (2 Übernachtungen im Park)
Route 2: Marelisi - Kvaviznevi - Amarati
- Atskuri
Länge: 51 km
Dauer: 3 Tage (2 Übernachtungen im Park)
Route 3: Atskuri - Amarati - Otchora
- Atskuri
Länge: 31 km
Dauer: 3 Tage (2 Übernachtungen im Park, einmal in Zelten)
Route 3 a: Atskuri - Amarati - Atskuri
Länge: 25 km
Dauer: 2 Tage (1 Übernachtung im Park)
Route 4: Zanavi - Nunisi
Länge: 13 km
Dauer: 1 Tag
Route 5: Abastumani - Didmagala - Abastumani
Länge: 31 km
Dauer: 2 Tage, (1 Übernachtung im Park)
Route 6: Likani - Kvabiskhevi
Länge: 13 km
Dauer: 1 Tag
Route 7: Rundweg am Besucherzentrum Bordschomi
Länge: 3 km
Dauer: 4 Stunden
Route 8: Marelisi - Sakhvlari - Meghruki-Schlucht
- Sakhvlari
Länge: 5,5 km
Dauer: 2 Tage (1 Übernachtung im Park)
Die meisten Routen können auch in umgekehrter Richtung begangen
werden, Anschlusskombinationen sind möglich, insbesondere
ein Reiterprogramm in Bakuriani mit attraktiven Ein- und Zweitagesausritten
etwa zum Tabazkuri-See, zum Tzrazkaro-Pass oder ins Griechendorf
Dsichisdschwari. Die Parkverwaltung bietet neben Führern,
Vollverpflegung und Pferden samt guter Ausrüstung auch Zelte
und Schlafsäcke auf Leihbasis an. Rechtzeitige Buchungen
über Reiseveranstalter werden empfohlen, da die Bettenkapazität
im Park durchaus begrenzt ist und vor allem in der Hauptsaison
mit verstärkten Buchungen zu rechnen ist.
Druckversion
|