"Grosse Form und Kleine Form" hiess die Aufgabe, die die
deutsche Kunstpädagogin Gabriela von Habsburg im Herbst einer
Bildhauerklasse an der Kunstakademie in Tbilissi stellte. Jetzt,
nachdem sie wieder für eine Woche für Gastvorlesungen
in Tbilissi weilte, konnte sie die Ergebnisse dieser Arbeiten in
einer kleinen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentieren.
Heraus kamen durch die Bank interessante Objekte und Installationen,
die beweisen, dass im Künstler-Nachwuchs Georgiens jede Menge
Kreativität und Verständnis für moderne Plastiken
und Objekte vorhanden ist - in der im wesentlichen doch konservativ
geprägten georgischen Kunstwelt ein durchaus bemerkenswerter
Vorgang. Wobei Gabriela von Habsburg besonders stolz darauf ist,
dass diese Arbeiten ohne ihre Begleitung entstanden sind. Sie hat
mit ihren Studenten jedes Thema durchgesprochen, bei der Umsetzung
waren sie alleine auf sich gestellt.
Während ihres jüngsten Aufenthaltes in Georgien wählten
Gabriela von Habsburg und Klaus Hipp, der ebenfalls zweimal im
Jahr zum Kunstunterricht nach Georgien kommt, fächerübergreifend
das Thema "Harmonie der Gegensätze". Klaus Hipp
unterrichtet junge Künstler in den Sparten Grafik und Ölmalerei,
Gabriela von Habsburg in Bildhauerei und Skulptur. GN hat während
der Vernissage, die auch vom deutschen Botschafter Uwe Schramm
und der Münchner Kunsthändlerin und Stiftungsgründerin
Elisabeth Gast besucht wurde, einen Teil der Arbeiten fotografiert
und präsentiert sie in einer Fotostrecke. Elisabeth Gast
weilte für zwei Wochen in Georgien, um die Arbeit ihrer Stiftung
weiter zu organisieren. Unter anderem brachte sie deutsche Musiklehrer
für eine Woche ans Tbilisser Konservatorium. Der deutsche
Botschafter Uwe Schramm begrüsste all diese kulutrellen Aktivitäten,
insbesondere weil sie sich völlig ausserhalb der amtlichen
zwischenstaatlichen Kulturpolitik entwickelt hätten. Selbstredend,
dass er sich nicht lange bitten liess, für den Garten seiner
Residenz eine besonders schöne Arbeit zu erwerben. Ein Teil
der Arbeiten junger Künstler fand denn auch tatsächlich
seinen Sammler, ein kleines Nebenprodukt ihrer Arbeit, das Gabriela
von Habsburg und Klaus Hipp eben so freut wie der unübersehbare
Fortschritt ihrer Studenten. Im Herbst wollen die beiden zum nächsten
Mal zur Kunstakademie in Tbilissi als Gastprofessoren kommen.
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