Gegen
Schewardnazismus und Aslanismus
Erster
Parteikonvent der Vereinigten Demokraten
Genau ein Jahr
nach seinem Rücktritt als Parlamentspräsident, am 1. November
nämlich, präsentierte Surab Schwania im Sportpalast von
Tbilissi seine neue Partei, die "Vereinigten Demokraten",
mit einem ersten Parteikonvent. "Wenn wir damals die Regierung
nicht verlassen hätten, würden wir heute nicht hier mit
Ihnen sein, denn es ist unmöglich, gleichzeitig in dieser Regierung
zu sitzen und auf der Seite der Bevölkerung zu stehen",
erklärte Surab Schwania in einer emotionalen Schlussrede dieses
Konvents.
Vor diesem
Kongress versicherte sich die Parteiführung der Unterstützung
weiter gesellschaftlicher Kreise, in dem sie runde Tische mit
Vertretern der Wissenschaft, der Kultur, der Wirtschaft, der Medizin,
des Erziehungswesens und der Frauenunion abhielt. Die Ergebnisse
dieser Diskussionen sollten in die inhaltliche Diskussion des
ersten Parteikongresses einfließen.
Der Generalsekretär
der "Vereinigten Demokraten", Giorgi Gabaschwili, präsentierte
die vier Grundprinzipien der neuen Partei, als er erklärte,
das Parteiprogramm basiere auf dem nationalen Erbe Georgiens,
der persönlichen Freiheit des einzelnen, der Chancengleichheit
für alle und der Solidarität in der Gesellschaft. Giorgi
Baramidse, Abgeordneter und so etwas wie zweiter Mann hinter Surab
Schwania, brachte die Ziele der neuen Partei auf die Formel: "Wir
müssen uns von der Mentalität der Bolschewiken verabschieden,
unter welcher Bezeichnung auch immer diese auftritt: vom Schewardnazismus
in Tbilissi und vom Aslanismus in Batumi". Damit dürfte
klar sein, dass es innerhalb der Opposition gegen Schewardnadse
keine gemeinsame Sache zwischen Schwanias Partei und dem Aghorzineba-Block
des adscharischen Präsidenten Aslan Abaschidse, dem ebenfalls
Ambitionen auf die Nachfolge Schewardnadses nachgesagt werden,
geben wird. Elene Tewdoradse, Abgeordnete und Menschenrechtsbeauftragte
für Georgien erklärte auf dem Parteikonvent: "Ich
habe feststellen müssen, dass unsere Regierung es nicht für
nötig erachtet, ihre Menschen glücklich zu machen."
Surab Schwania,
der auf dem Kongress auch einen eigenen Kandidaten für das
Amt des Präsidenten ankündigte, versprach Georgien,
dafür zu sorgen, das "die Wünsche all derer in
Erfüllung gehen, die heute kein Recht haben, Wünsche
zu äussern."
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